Heimathafen Greifswald und Wohnsitzprämie
Heimathafen-Gesichter
Name: Lennart
Alter: 24 Jahre
Studiengang: Master Organisationskommunikation
(3. Semester)
... mit Lennart Hellmessen
Soziales Engagement im Heimathafen
Lennart gefällt sein Studium in Greifswald, seinem Heimathafen, sehr gut. Da das Leben aber nicht nur aus Vorlesungen und Klausuren besteht, hat er sich vor einem Jahr die Frage gestellt, wie er seine übrige Zeit sinnvoll einsetzen kann. „Ich kann jetzt Netflix gucken und zuhause sitzen oder ich kann etwas Vernünftiges mit meiner Zeit anfangen“, so seine Überlegung. Per Zufall entdeckt er nach einer Vorlesung das Gebäude der Tafel Greifswald in der Wollweberstraße. Er fragt, ob sie Hilfe brauchen und unterstützt die Organisation seitdem regelmäßig. Besonders im ersten Semester hatte er dafür viel freie Zeit zur Verfügung.
„Einmal am Wochenende sechs Stunden dafür zu geben, das ist ja nicht die Welt.“
Mittlerweile hilft er etwa einmal im Monat aus, meistens samstags. „Einmal am Wochenende sechs Stunden dafür zu geben, das ist ja nicht die Welt“, so Lennart. Die Tafel Greifswald erhält Lebensmittelspenden von Supermärkten und Bäckereien aus der Region, die sonst weggeschmissen werden würden. Die freiwilligen Helfer vor Ort sortieren das Obst und Gemüse, waschen und putzen es. Dann wird alles in den vorderen Verkaufsraum gebracht. „Normalerweise kommen die Leute rein“, erklärt Lennart. Sie können sich aussuchen, welche Lebensmittel sie haben möchten und zahlen dann zwei Euro für zwei Tüten.
„Das hat schon bei vielen Menschen wehgetan.“
Im Moment müssen die ehrenamtlichen Helfer der Tafel die Tüten vorpacken und dann rausgeben, da sie keine Menschen mehr in das Gebäude lassen können. Aber es ist sehr wichtig, dass die Arbeit trotz der Pandemie weitergeführt wird. Im Frühjahr hatte die Tafel eine Zeit lang geschlossen und Lennart glaubt, „das hat schon bei vielen Menschen wehgetan“. Eigentlich müsste man seiner Meinung nach grundsätzlich etwas in der Gesellschaft verändern, um die Versorgung aller Menschen mit genügend Lebensmitteln sicherzustellen. Aber bis das geschieht, bietet die Tafel den Menschen in Greifswald, eine wichtige kurzfristige Hilfe.
Video-Portrait Lennart
Video-Portrait Pia
... mit Pia Hemkemeier
Kopf aus und Laufschuhe an
Als Ausgleich zum Studium verbringt Pia sehr gerne Zeit draußen. In ihrem Heimathafen Greifswald ist sie schnell in der Natur und am Wasser. Auch der Hafen in der Stadt ist „einfach perfekt“, so Pia. Von dort aus startet ihre regelmäßige Joggingrunde am Ryck entlang. Gerade bei Sonnenschein macht das besonders viel Spaß. Oft trifft sie sich dafür mit einer Kommilitonin zur gegenseitigen Motivation. Das Laufen dient ihr dabei vor allem „zum Kopf frei kriegen“.
Wikingerschach und Wallspaziergänge
Auch neben dem Joggen liebt Pia Bewegung. Sie macht mehrmals in der Woche Sport und geht regelmäßig ins Fitnessstudio oder macht Home-Workouts. Außerdem hat sie Kurse beim Hochschulsport ausprobiert und berichtet: „Da gibt es immer coole Angebote, sogar Rudern und Segeln“. Wenn Pia gerade keinen Sport macht, ist sie trotzdem oft unterwegs. „Ich gehe auch sehr gerne einfach am Wall spazieren“, erzählt sie. Im Sommer bieten sich natürlich viele Gelegenheiten, draußen Zeit zu verbringen. Pia spielt gerne Wikingerschach mit ihren Freunden, grillt am Hafen oder setzt sich zum Lesen raus. Aber auch, wenn die Temperaturen sinken, ist es wichtig, sich an der frischen Luft zu bewegen. „Ich muss einmal am Tag rausgehen“, sagt Pia. Für einen Herbstspaziergang muss man sich dann eben mit Regenjacke und Gummistiefeln passend anziehen.
Name: Pia
Alter: 27 Jahre
Studiengang: Health Care Management
(3. Semester)
Name: Anika
Alter: 25 Jahre
Studiengang: Medizin
(10. Semester)
... mit Anika Plischke
Von Studierenden für Studierende
Anika studiert Medizin in Greifswald. Seit zweieinhalb Jahren arbeitet sie außerdem im Lehr- und Lernzentrum der Universitätsmedizin. In diese Einrichtung können Medizinstudierende unter der Woche jeden Abend kommen, um praktische Aufgaben zu üben, sich Modelle auszuleihen und in Gruppen zu lernen. „Das wird gut angenommen“, freut sich Anika. Auch die Kurse von Studierenden für Studierende sind fast immer ausgebucht. Dabei bieten studentische Tutor*innen zum Beispiel Übungen zum Ultraschall an. Es handelt sich um Studierende, „die vorher eine Ausbildung in der Gesundheits- und Krankpflege gemacht haben oder OP-Assistent*in sind“, erklärt Anika. So haben die Medizinstudierenden die Möglichkeit, unter fachkundiger Anleitung zu üben. Da diese Kurse zusätzlich zum Studium angeboten werden, gibt es am Ende keine Prüfung. „Es ist wirklich alles freiwillig. Und es macht halt auch Spaß“, so Anika.
Hoher Praxisanteil
Durch die entspannte Umgebung können die Studierenden die Fähigkeiten zuerst im sicheren Umfeld erlernen, bevor es für sie wirklich ins Krankenhaus geht. Anika sitzt einmal in der Woche am Empfang und koordiniert die Kurse. Mit ihrem Team zusammen macht ihr die Arbeit viel Spaß: „Man bekommt auch super viel zurück. Gerade, wenn die Leute vor den großen Staatsexamina kommen, kann man ihnen ein bisschen die Angst nehmen“. Und durch die Vorbereitung im Lehr- und Lernzentrum sind die Medizinstudierenden gut auf die Praxis vorbereitet, der sie in ihrem Studium oft begegnen: „Ich finde, dass wir in Greifswald ziemlich viel Praxis haben, ein halbes Jahr war ich fast nur im Krankenhaus. Das ist schon besonders“, erzählt Anika. Sie selbst steht am Ende ihres Studiums: Wenn sie ihre Doktorarbeit beendet hat, startet sie im Frühjahr in das Praktische Jahr.
Video-Portrait Anika
Video-Portrait Sofia
... mit Sofia Zharinova
Natur und Strand im Corona-Sommer
Eigentlich liebt Sofia es, zu reisen. Abends recherchiert sie regelmäßig nach interessanten Zielen und Angeboten. Wenn man rechtzeitig bucht, ist Verreisen auch mit studentischem Budget möglich. „Nichtsdestotrotz sind spontane Reisen die besten!“, meint die Studentin. Sie ist begeistert davon, neue Menschen und Kulturen kennenzulernen. „Mein Lieblingsland ist Italien“, erzählt sie. Sie war schon auf Sizilien, in Rom und Mailand und freut sich darauf, wenn Reisen dorthin wieder möglich sein werden. Durch die aktuellen Einschränkungen aufgrund der Corona-Pandemie konnte Sofia ihrer Reiselust in diesem Jahr nicht wirklich nachkommen. Vor allem im Frühjahr und Sommer musste sie viel zuhause bleiben. „Ich habe versucht, viel Zeit in der Natur zu verbringen und im Sommer öfter zum Strand zu fahren“, erinnert sie sich.
Sehnsucht nach dem Heimathafen
Mittlerweile befindet sie sich im Auslandssemester in Schweden und genießt ihre Zeit dort. „Zum Glück ist die Situation hier sehr entspannt“, berichtet Sofia, sodass sie trotz der Ausnahmesituation das Land und die Kultur durch kleine Ausflüge kennenlernen kann. Trotzdem freut sie sich schon sehr darauf, in ein paar Monaten wieder in ihren Heimathafen Greifswald zurückzukehren. Sofia vermisst besonders die kurzen Wege und dass sie nur ein wenige Minuten zu Fuß zur Uni braucht. Sie freut sich jetzt schon auf den Sommer und späte Sonnenuntergänge mit ihren Freunden am Hafen. „Und auf günstiges deutsches Bier“, ergänzt sie, „darauf freut sich jeder, der aus Schweden wiederkommt“.
Name: Sofia
Alter: 22 Jahre
Studiengang: Pharmazie
7. Semester)
Name: Wolf
Alter: 25 Jahre
Studiengang: Evangelische Theologie (9. Semester)
... mit Wolf Kammerer
Ruhe in der Natur
Wolf wohnt seit einem halben Jahr in Greifswald und hat in dieser Zeit verschiedene Facetten seines neuen Heimathafens kennengelernt. Für ihn persönlich ist besonders die Ruhe in der Natur wichtig, die man an verschiedenen Orten erleben kann. Dabei hebt er die Klosterruine Eldena hervor: „Das ist so ein cooles Zusammenspiel zwischen etwas ganz Altem und der Natur“, erzählt er. Auch am Strand in Ludwigsburg ist er gerne. Von dort aus kann man Greifswald mal aus einer anderen Perspektive betrachten und für sich sein. „Ich glaube, dass das schon eine Besonderheit in Greifswald ist, wenn man es mit anderen Studienorten vergleicht“, meint Wolf. In größeren Städten ist es deutlich schwieriger, einen Ort zu finden, an dem man alleine sein kann.
Hilfsbereitschaft im Heimathafen
Doch nicht immer will man Zeit alleine verbringen: Im Heimathafen Greifswald kommt auch das Miteinander nicht zu kurz. Wolf ist begeistert von den Bars, die sehr unterschiedlich und authentisch sind. Außerdem trifft man immer neue Menschen: „Ich schätze die Offenheit der Leute. Man kommt sehr gut ins Gespräch“, erzählt der Student. Im Sommer dient auch oft der Museumshafen als Treffpunkt. Hier genießt Wolf die entspannte Atmosphäre, in der man sich gerne mit seinen Freunden trifft, ein Getränk genießt und den Abend gemeinsam ausklingen lässt. Außerdem erlebt Wolf Greifswald als Stadt, die füreinander da ist. Er arbeitet in einem sozialen Projekt von GreifBar mit, das besonders für die Menschen im Ostseeviertel da ist. „Gerade in den Hochhaussiedlungen gibt es eine große Anonymität“, berichtet Wolf. Genau dort setzen die Aktionen an und möchten die Menschen aus ihrer Einsamkeit holen. Er selbst ist beim Fußballprojekt involviert, bei dem man sich einmal in der Woche zum Fußballspielen trifft. Dabei kommen Menschen aus sehr verschiedenen Milieus und Hintergründen zusammen. Wolf findet, dass „man sich sonst sehr oft in seinen eigenen Kontexten bewegt“. Zwischen den Spielen kommt er mit seinen Mitspielern gut ins Gespräch. Wenn sie zusammen auf der Bank sitzen, unterhalten sie sich über Gott und die Welt – eben alles, was sie gerade beschäftigt. „Und über Fußball sowieso“, lacht Wolf.
Seine abschließenden Worte zu seiner neuen Heimatstadt? „Greifswald ist geil, kann man jedem weiterempfehlen“.
Video-Portrait Wolf
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