Zulassungsvoraussetzungen
Zum Masterstudiengang kann nur zugelassen werden, wer
a. einen Bachelorstudiengang, der für die Umsetzung des Bacheloranteils gemäß PsychThApprO akkreditiert wurde und zudem die berufsrechtliche Anerkennung erhalten hat, erfolgreich absolviert hat oder
b. einen gleichwertigen Studienabschluss vorweisen kann, dessen Lernergebnisse den inhaltlichen Anforderungen des PsychThG und insbesondere den Anforderungen der PsychThApprO entsprechen.
Der Masterstudiengang Psychologie mit Schwerpunkt Klinische Psychologie und Psychotherapie wird seit dem Wintersemester 2023/24 an der Uni Greifswald angeboten.
Das sollten Sie mitbringen:
Um zum Masterstudium zugelassen zu werden, muss Ihr bereits absolvierter Bachelorstudiengang die Vorgaben des Psychotherapeutengesetzes (PsychThG) und der Approbationsordnung (PsychThApprO) erfüllen. Das bedeutet, dass Sie …
- in einem berufsrechtlich anerkannten (Psychologie-)Bachelorstudiengang studieren, bzw. in die entsprechende neue Prüfungsordnung überführt wurden oder
- eine vom zuständigen Landesprüfungsamt genehmigte Nachqualifizierung absolviert haben oder
- nachvollziehbar darlegen können, dass der Bachelorstudiengang dennoch die Voraussetzungen erfüllt (zum Beispiel, weil er in absehbarer Zeit berufsrechtlich anerkannt wird)
Die theoretischen wie praktischen Vorgaben der PsychThApprO bezüglich des Bachelorabschlusses müssen im Rahmen des Bachelorstudiums absolviert werden (während Sie noch immatrikuliert sind). Eine Nachqualifizierung während des Masterstudiums ist leider nicht möglich. An der Universität Greifswald kann aus Kapazitätsgründen keine Nachqualifizierung innerhalb des Bachelors Psychologie angeboten werden.
Darum geht es in diesem Fach:
Der Masterstudium Psychologie mit Schwerpunkt Klinische Psychologie und Psychotherapie ist nach den Vorgaben des PsychThG und der PsychThApprO gestaltet und bildet Studierende optimal für eine psychotherapeutische Berufstätigkeit aus. Hierbei möchten wir nicht nur Wissen und fachlich Kompetenzen vermitteln, sondern unsere Studierenden in ihrer Persönlichkeitsentwicklung und der Ausbildung einer psychotherapeutischen Identität begleiten und unterstützen.
Im Studium werden verfahrensspezifische und -übergreifende Modelle zur Erfassung von Störungen und Interventionen über die gesamte Lebensspanne von der Schwangerschaft bis ins hohe Alter hinweg integrativ vermittelt. Das Hauptziel des Studiums besteht darin, dass unsere Studierenden ein umfassendes Verständnis für das komplexe Fachgebiet der Klinischen Psychologie und Psychotherapie erlangen, die relevanten Handlungskompetenzen der Psychotherapie praxisbasiert (insb. mit Schauspielpersonen und realen Patient*innen) erlernen sowie eine Begeisterung für die Psychotherapiepraxis und -forschung entwickeln.
Ein Leitmotiv im Studiengang ist die gelebte Verfahrensvielfalt über die gesamte Lebensspanne. Studierende finden gute Rahmenbedingungen vor, um unterschiedliche wissenschaftlich anerkannte Verfahren und Methoden kennenzulernen, sich zu orientieren und herauszufinden, welche Richtung ihrem Menschenbild und ihrer therapeutischen Haltung am ehesten entspricht. Mit dem Masterabschluss sind die Studierenden daher optimal auf die reformierte Approbationsprüfung sowie eine anschließende psychotherapeutische Weiterbildung vorbereitet.
Studieninhalte des Studiengangs:
1. Psychologische Vertiefungsmodule
- Psychologische Diagnostik und Begutachtung
- Forschungsmethoden
- Wissenschaftliche Vertiefung in psychologischen Grundlagen (Kognitive und Biologische Psychologie, Entwicklungs- und Persönlichkeits-psychologie, Emotions- und Sozialpsychologie)
2. Spezifische Module der Klinischen Psychologie und Psychotherapie
- Krankheits- und Verfahrenslehre
- Angewandte Psychotherapie
- Berufsqualifizierende Tätigkeit II
- Qualitätssicherung und Selbstreflexion
3. Berufspraktische Elemente
- Forschungsorientiertes Praktikum II - Psychotherapieforschung
- Angewandte ambulante Praxis (berufsqualifizierende Tätigkeit III) in der ambulanten und (teil)stationären Versorgung
Absolvent*innen dieses Faches arbeiten in …
- Klinischen Einrichtungen und Einrichtungen des Gesundheitswesens
- Beratungsstellen oder selbstständiger Beratung
- Forschung und Lehre im Bereich der Psychotherapieforschung
Forschungsschwerpunkte der Psychologie in Greifswald:
Durch die enge Zusammenarbeit der beiden Lehrstühle für klinische Psychologie und Psychotherapie (Erwachsenenalter sowie Kindes- und Jugendalter) mit dem Zentrum für Psychologische Psychotherapie der Universität Greifswald (ZPP), in dem auch ein Großteil der praktischen Ausbildung erfolgen wird, wird die Behandlung von Menschen mit psychischen Störungen im Rahmen unseres „Psychotherapy-Lab“ direkt mit der aktuellsten praxisbezogenen Psychotherapieforschung und evidenzbasierter patient*innenorientierter Lehre verzahnt. Dabei steht das Ziel im Vordergrund, jeder*jedem Patient*in die bestmögliche psychotherapeutische Behandlung zukommen zu lassen. Unsere Studien fokussieren deshalb sowohl auf die Untersuchung der zentralen Wirkmechanismen als auch auf positive wie negative Behandlungseffekte. Das Herzstück unserer Greifswalder Forschung am ZPP bildet derzeit das „Greifswalder Psychotherapie Navigator System“ (GPNS). Dieses Monitoring-System ermöglicht uns nicht nur die Erhebung individueller Daten zum Therapieverlauf, sondern soll unseren Psychotherapeut*innen detailliertes Feedback über den Behandlungsverlauf sowie evidenzbasierte Handlungsempfehlungen für die Anpassung ihres Vorgehens an die Hand geben. Im neuen Masterstudiengang mit dem Schwerpunkt Klinische Psychologie und Psychotherapie sollen die relevanten Handlungskompetenzen aller wissenschaftlich anerkannten Verfahren und Methoden sowohl in der Behandlung von Kindern und Jugendlichen als auch Erwachsenen gelehrt werden, um diese langfristig auch im ZPP zu implementieren und im Rahmen der personalisierten Psychotherapie zu beforschen.
Über Forschung und Lehre hinaus ist für uns auch die Übernahme gesellschaftlicher Verantwortung (Third Mission) ein zentrales Anliegen. Im Rahmen der Initiative „Gemeinsam für psychische Gesundheit“ (GPG) implementieren wir Psychotherapieprojekte, die die aktuellen Krisen adressieren (wie z.B. interkulturelle Psychotherapie und deren Erforschung).