Schutz von Kindern und Jugendlichen vor sexualisierter Gewalt
Informationsmöglichkeiten für Eltern und deren Kinder

Sexualisierte Gewalt gegenüber, genauso wie unter Kindern und Jugendlichen ist sowohl im realen, wie auch digitalen Raum weiterhin Realität. Der Umgang damit stellt alle Beteiligten vor große Herausforderungen. Egal ob Betroffene, Eltern, Beobachter:innen oder Menschen, die im Nachhinein ins Vertrauen gezogen werden.
- Im Jahr 2022 gab es rund 15.500 angezeigte Fälle von sexuellem Kindesmissbrauch.
- Die WHO geht unter Beachtung des Dunkelfeldes davon aus, dass ca. eine Million Kinder und Jugendliche in Deutschland bereits sexuelle Gewalt durch Erwachsene erfahren mussten oder erfahren. Das wären somit rund ein bis zwei Kinder in jeder Schulklasse.
- Nur ⅓ de Betroffenen teilen sich jemals anderen Personen mit.
- Laut Hochhrechnungen von MIKADO und der ARD/ZDF aus dem Jahr 2015 hatten zu diesem Zeitpunkt ca. 728.000 Erwachsene sexualisierte Kontakte zu Kindern.
- Verbreitung, Erwerb, Besitz und Herstellung von Missbrauchsdarstellungen, sogenannter Kinderpornografie hat sich innerhalb von zwei Jahren auf 48.821 Fälle im Jahr 2022 verdoppelt.
Quellen: Unabhängige Beauftragte für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs (https://beauftragte-missbrauch.de/themen/definition/zahlen-zu-sexuellem-kindesmissbrauch-in-deutschland) und Innocence in Danger (https://innocenceindanger.de/harte-fakten/)
Wir möchten Ihnen im Folgenden zwei Websites vorstellen, die sich mit dem Thema befassen und die relevanten Informationen adressat:innengerecht aufbereiten. Sie verfolgen präventive und interventive Ansätze.
Innocence in Danger e.V. mit dem Projekt #UNDDU?
"Jugendliche müssen in einem partnerschaftlichen Umgang und ihrer (digitalen) Beziehungskompetenz gestärkt werden und befähigt werden Ansprechpartner*innen für betroffene Jugendliche zu sein. Dazu gehört neben der Förderung sexueller Selbstbestimmung auch die Entwicklung einer klaren Haltung gegen sexualisierte Gewalt.
Darüber hinaus müssen die Erwachsenen rund um Jugendliche befähigt werden, Jugendliche in den unterschiedlichen Rollen – gewaltausübend, gewalterleidend, als Beobachter*in oder Vertrauensperson – adäquat zu begleiten.
Das vorliegende Projekt zielt darauf ab, dass Menschen, die mit Jugendlichen leben und arbeiten (hauptamtlich und/oder ehrenamtlich) sowie natürlich die Jugendlichen selbst:
- ihr Wissen über sexualisierte Gewalt unter Jugendlichen erweitern und thematisieren können
- praktische Anregungen zur Prävention und Intervention kennenlernen und einsetzen können
- erkennen, welche Verantwortung sie als Vorbild und Modell im pädagogischen Arbeitsalltag haben
- als Vertrauenspersonen für Jugendliche fungieren
- einschreiten, wenn sie sexualisierte Gewalt unter Jugendlichen beobachten
- das Hilfesystem vor Ort kennenlernen und motiviert werden, Beratung in Anspruch zu nehmen
Dabei geht es uns vor allem darum, alle Zielgruppen in ihrer (digitalen) Kompetenz zu stärken. Sie sollen (noch) handlungsfähiger werden und (noch) mutiger werden, hinzuschauen und einzuschreiten, wenn sie sexuelle Gewalt vermuten/beobachten. Nicht wegschauen, sondern Haltung zeigen."
Zitiert von #UNDDU?/Über Uns: unddu-portal.de/de/ueber_uns.
Unabhängige Beauftragte für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs (UBSKM)
"Die Unabhängige Beauftragte für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs (UBSKM) ist das Amt der Bundesregierung für die Anliegen von Betroffenen und deren Angehörigen, für Expert:innen aus Praxis und Wissenschaft sowie für alle Menschen in Politik und Gesellschaft, die sich gegen sexuelle Gewalt an Kindern und Jugendlichen engagieren.
Der Betroffenenrat bei der UBSKM sorgt dafür, dass die Belange von Betroffenen sexueller Gewalt in der Kindheit und Jugend auf höchster politischer Ebene in Deutschland Gehör finden."
Zitiert von beauftragte-missbrauch.de.
Auch gibt es verschiedene Veröffentlichungen und die Weiterleitung zu einem Hilfetelefon oder anderen Ansprechpartner:innen.