An der Befragung haben sich 114 Mentees – also 51% der aktuellen oder ehemaligen Teilnehmerinnen der Universitäten Greifswald und Rostock – beteiligt.
Die Ergebnisse zeigen, dass die meisten Mentees weder auf eine erfolgreiche Karriere noch auf ein erfülltes Privat- und Familienleben verzichten wollen. So haben 91% der Mentees mit Kindern in der Elternzeit Kontakt zu ihrer Arbeitsstelle gehalten, unter anderem um Forschungs- und Publikationsprojekte voranzubringen.
Zugleich zeigen die Ergebnisse der Befragung, dass Frauen mit Karriereambitionen im Bereich Wissenschaft vor geschlechtspezifische Herausforderungen gestellt sind - trotz erheblicher Anpassungsleistungen an die ausgesprochenen und unausgesprochenen Vorgaben des wissenschafltichen Karrieereweges.
So stellen befristete Arbeitsverhältnisse, in denen mehr als 80% der befragten Frauen beschäftigt sind, ein Problem dar, da die damit verbundene berufliche Unsicherheit eine selbstbestimmte Planung der Erwerbs- und Privatlebens erschwert. Von den 39% der Befragten, die angaben, einen Kinderwunsch zu haben, haben 70% diesen nach eigenen Angaben mindestens einmal aufgeschoben, wo bei am häufigsten die berufliche Planungsunsicherheit und die fehlende berufliche Etablierung als Gründe genannt werden. Verfügbarkeiteserwartungen und die engen Zeitfenster für Familiengründung sowie die Mobilitätsanforderungen sind die größten Vereinbarkeitsprobleme.
Ein unterstützendes berufliches Umfeld für junge Wissenschaftlerinnen und die Anerkennung von wissenschafltichen Leistungen und Leistungsfähigkeit gegenüber Müttern sind ebenso wie die Fürsorgeverantwortung der Vorgesetzten wichtig und arbeitskulturprägend.
Sehr deutlich lassen sich „moderne“ Einstellungen und Selbstansprüche der Mentees und ihrer Partner, bezüglich der Realisierung einer gleichberechtigten Arbeitsteilung in der Erwerbs- wie der Privatsphäre feststellen – bisher leider mit zu wenigen Folgen für einen Kulturwandel im Wissenschaftsbetrieb.
Fragen oder Hinweise zur Befragung bitte an mentoringuni-greifswaldde.
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