Wenn Kunstwerke erzählen könnten, was würden wir dann von ihnen erfahren? Zum Beispiel, wie es einer Statuette des Heiligen Patroklus gelang, nach der Französischen Revolution der Plünderung Napoleons zu entkommen oder, dass Tilman Riemenschneiders heute holzsichtigen Evangelistenfiguren ihre ursprüngliche Farbfassung vermissen.
Dies alles und viel mehr lässt sich neuerdings durch die App „Perfect Match! Bode Museum“ in Erfahrung bringen. Diese neue App ist das Ergebnis neuer Wege in Forschung und Museumsarbeit. Das Format baut spielerisch Berührungsängste und Hemmschwellen ab, indem es Objekten ein Gesicht gibt. Die App greift dabei auf das bekannte Prinzip von Dating-Apps zurück. Nutzer*innen können sich für oder gegen das Kennenlernen eines Objekts entscheiden, indem sie nach links oder rechts „swipen“. Die App-Nutzer*innen können so nach ihren persönlichen Vorlieben auswählen, welche Objekte ihnen gefallen oder auch nicht gefallen. Findet auch das Objekt den oder die Nutzer*in interessant, kommt es zum „Match“ und ein persönlicher Chat öffnet sich. Das Museumsobjekt lädt außerdem zum persönlichen Kennenlernen in den Ausstellungsraum ein. Vor Ort am Original kann der Chat dann vertieft werden – was sich als emotional, lustig, ernst oder einfach informativ erweisen kann.
Prof. Dr. Isabelle Dolezalek, Mentee der PostDoc Gruppe von 2020, hat diese App mitkonzipiert. Sie ist Juniorprofessorin für Kunstgeschichte am Caspar-David-Friedrich-Institut der Universität Greifswald. Kunstgeschichte und Kunstwerke den Museumsbesucher*innen näherbringen, das war das Ziel eines Projektseminars mit Studierenden des Caspar-David-Friedrich-Instituts, das in Kooperation mit dem Bode-Museum und dem gamelab (HU Berlin, museum4punkt0) die App erfolgreich umsetzen konnte.
Die App ist kostenlos für Android/iPhone verfügbar und kann im AppStore heruntergeladen werden.
Also losswipen und sich auf das ein oder andere Date mit einem Kunstwerk verabreden!