Der Vorsitz des neu eingerichteten Zukunftsrats Mecklenburg-Vorpommern wurde gewählt und die Alumna des Programms für Post-Doktorandinnen aus dem Jahrgang 2013, Dr. Franziska Tanneberger, teilt sich diesen mit Prof. Dr. Henning Völpel, Direktor und Geschäftsführer des Hamburger Weltwirtschaftsinstituts. Gemeinsam übernehmen sie den Vorsitz des 49 köpfigen Rats, der für die künftige Entwicklung des Landes neue Impulse setzen wird.
Dr. Franziska Tanneberger ist Landschaftsökologin an der Universität Greifswald. Ihr Schwerpunkt liegt auf der Ökologie und Biodiversität von Niedermooren in Europa, ihre Ökosystemdienstleistungen, innovative Landnutzung und ihre Finanzierungsinstrumente (z.B. Ökowertpapiere). Gemeinsam mit Dr. Greta Gaudig leitet sie das Greifswald Moor Centrum, eine Schnittstelle zwischen Wissenschaft, Praxis und Politik in allen Moorfragen.
Das Greifswald Moor Centrum ist mit vielen Praxisvorhaben regional stark verankert und auch europaweit sowie global aktiv. Es gestaltet beispielsweise auch die EU-Agrarpolitik und Prozesse der Klimarahmenkonvention mit. Moore bedecken in Mecklenburg-Vorpommern 13 Prozent der Landfläche und verursachen aufgrund der Entwässerung 30 Prozent der Gesamtemissionen des Bundeslandes.
Der Zukunftsrat Mecklenburg-Vorpommern soll Ideen und Lösungen für die Herausforderungen bereitstellen, die dem Land nicht nur im Hinblick auf die aktuelle Corona-Pandemie entgegenstehen. Insbesondere soll der Rat sich um Lösungsansätze bemühen, die den übermäßigen Ressourcenverbrauch, soziale Gerechtigkeit und Bildung, sowie wirtschaftliche Leistungsfähigkeit und Digitalisierung umfassen. Hierfür sind die vier Arbeitsgruppen „Wirtschaft“, „Soziales“, „Ökologie“ und „Digitalisierung“ vorgesehen. Der Rat wird bis zum Frühjahr 2021 insgesamt in neun Sitzungen tagen und im Anschluss Empfehlungen an die Landesregierung zur weiteren Beratung im Landtag geben.
Ihre Berufung als Landschaftsökologin und Moorkundlerin in den Zukunftsrat, so Dr. Franziska Tanneberger, sei für sie eine Ehre und Chance zugleich. Die Berufung freue sie in zweierlei Hinsicht: Sie zeige, dass die Wissenschaft bei der Gestaltung des Landes eine große Rolle spielt, und dass das ökologische und wirtschaftliche Potential der nachhaltigen Landnutzung und insbesondere der Moore und Wälder erkannt wird.
Wir gratulieren Dr. Franziska Tanneberger zu dieser Position!