Dr. Linda Schönborn, Ärztin und Wissenschaftlerin am Institut für Transfusionsmedizin der Universitätsmedizin Greifswald sowie Teilnehmerin am Mentoring-Programm für Postdoktorandinnen im Jahr 2022, wurde mit der Else Kröner Wiedereinstiegsförderung ausgezeichnet. Die Förderung in Höhe von 354.000 Euro ermöglicht ihr, ihre Forschung zu Blutgerinnseln nach viralen Infektionen über die kommenden drei Jahre voranzutreiben. Dieses wichtige und bisher wenig erforschte Thema hat weitreichende Implikationen für die klinische Versorgung.
In ihrer Arbeit untersucht Dr. Schönborn, wie fehlgeleitete Antikörper – sogenannte Anti-PF4-Antikörper – Blutplättchen aktivieren und dadurch lebensbedrohliche Blutgerinnsel auslösen. Diese können nicht nur nach COVID-19-Impfungen auftreten, sondern auch nach einfachen Virusinfektionen. Betroffen sind Menschen aller Altersgruppen, von Kleinkindern bis zu Senioren. Häufig wird die Erkrankung aufgrund ihrer Neuartigkeit zu spät erkannt, was schwerwiegende Komplikationen zur Folge haben kann. Ziel des Projekts ist es, die Mechanismen hinter dieser Fehlreaktion des Immunsystems zu verstehen, Diagnostik und Therapie zu verbessern und Patient*innen frühzeitig behandeln zu können.
Die Förderung durch die Else Kröner-Fresenius-Stiftung (EKFS) bietet Dr. Schönborn eine deutliche Unterstützung, um ihre klinische Tätigkeit mit ihrer Forschung und Familie zu verbinden. Somit soll ihr nun der Wiedereinstieg nach ihrer Elternzeit erleichtert werden. „Der Spagat zwischen klinischer Ausbildung, Wissenschaft und Familie ist oft eine Herausforderung (…)“, so Schönborn, „Nach der Elternzeit mit meinem dritten Kind gibt mir das den Freiraum, an meine bisherige Forschungsarbeit anzuknüpfen“.
Die Else Kröner Wiedereinstiegsförderung wurde speziell entwickelt, um Ärzt*innen nach familiär bedingten Unterbrechungen den Weg zurück in die Forschung zu ebnen. Deutschlandweit wurden nur drei Projekte mit dieser Förderung ausgezeichnet. Prof. Karlhans Endlich, Wissenschaftlicher Vorstand der Universitätsmedizin Greifswald, unterstreicht die Bedeutung von Schönborns Arbeit: Linda Schönborn arbeite an einem vielversprechenden Forschungsfeld, das für die klinische Versorgung von großer Bedeutung sei – „daher freue ich mich sehr, dass sie mit ihrem Forschungsprojekt von der Else Kröner-Fresenius-Stiftung ausgewählt wurde“.
Mit dieser Unterstützung möchte Dr. Schönborn einen entscheidenden Beitrag für die Erforschung dieser bisher wenig verstandenen Erkrankung und deren frühzeitige Behandlung leisten.
Wir gratulieren herzlich zu diesem Erfolg und wünschen einen guten Einstieg!