Alumnae als Kuratorinnen der Ausstellung „Wikingergold. Schatzpolitik seit 1800“

Plakat zur Ausstellung: Portrait einer Frau mit einer goldenen Kette mit der Frage "Wer trägt Wikingergold?"

Isabelle Dolezalek und Charlotte Wenke stehen hinter der innovativen Ausstellung „Wikingergold. Schatzpolitik seit 1800“, die ab Januar 2025 als digitale und analoge Wanderausstellung in Museen des Ostseeraums zu sehen sein wird. Die Exposition beleuchtet die Bedeutung von Wikinger-Goldschätzen nicht nur als archäologische Funde, sondern auch als Symbole für Macht, kulturelles Erbe und Identitätspolitik. Besonders im Fokus stehen dabei die wechselvolle Geschichte und die politische Vereinnahmung dieser Schätze seit dem 19. Jahrhundert.

Die beiden Wissenschaftlerinnen im Bereich der Kunstgeschichte verbindet eine abgeschlossene Teilnahme an verschiedenen Mentoring-Gruppen der Uni Greifswald. So war Charlotte Wenke Teil des Programms für Absolventinnen mit Promotionsinteresse im Jahr 2020 und Prof. Dr. Dolezalek gehörte zum Jahrgang 2020 des Mentoring-Programms für Postdoktorandinnen und Juniorprofessorinnen.

Gemeinsam bringen sie ihre jeweilige Expertise in das Projekt ein. Prof. Dr. Isabelle Dolezalek, Professorin für Kulturgeschichte an der Technischen Universität Berlin (bitte hier noch den Link zu ihr setzen), war zuvor an der Universität Greifswald tätig, wo sie das interdisziplinäre Forschungsprojekt „Wikingergold. Schatzfunde als translokales Erbe“ ins Leben rief. Ihre Arbeit untersucht, wie die Wikingerzeit und ihre Goldfunde als Instrument für Nationalismus und Kulturpolitik genutzt wurden, aber auch, wie diese Erzählungen bis in die Gegenwart in populistischen Diskursen fortwirken. Charlotte Wenke, wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Greifswald, widmet sich in ihrer Forschung der Rolle von Wikinger-Schätzen in der Identitätsbildung des 19. und 20. Jahrhunderts. Ihre Dissertation, die sich mit der politischen und kulturellen Aneignung dieser Funde befasst, liefert wichtige Impulse für das Konzept der Ausstellung.

Die Exposition ist darauf ausgelegt, Besucher zur Reflexion über die Frage anzuregen, wem Kulturerbe gehört und wie es in modernen Diskursen eingesetzt wird. Sie verbindet historische und wissenschaftliche Perspektiven mit innovativen Formaten. So ist sie nicht nur in Museen zu erleben, sondern auch digital zugänglich. QR-Codes auf Litfaßsäulen in Greifswald und Stralsund führen zu interaktiven Inhalten, die die Besucher einladen, das Thema näher zu erkunden. Über Social-Media-Kanäle wie Instagram können Interessierte zudem ihre eigenen Gedanken zu #myvikingbling teilen und sich aktiv an der Diskussion beteiligen.

Mit „Wikingergold. Schatzpolitik seit 1800“ gelingt es Isabelle Dolezalek und Charlotte Wenke, eine Brücke zwischen der Vergangenheit und der Gegenwart zu schlagen. Ihre Arbeit verdeutlicht, wie sehr archäologische Funde in politische und kulturelle Diskurse eingebunden sind, und schafft ein Bewusstsein für die Bedeutung des Kulturerbes in der heutigen Zeit.

Wir freuen uns auf den Auftakt dieser spannenden Ausstellung und gratulieren den beiden Kuratorinnen herzlich zu dieser vielversprechenden Zusammenarbeit!