Mehr denn je steht die Lehramtsausbildung in Deutschland in der Diskussion: Wie ist angesichts von Herausforderungen wie Digitalisierung, Lehrer*innenmangel oder Bildungsmonitoring umzugehen mit einem Beruf, der gesellschaftliche Grundlagen schafft? Das Fach Deutsch leistet hier einen zentralen Beitrag und damit ist auch das Lehramtsstudium an den Universitäten angefragt, durch eine sinnvolle Balance von Wissen, Praxis und Reflexion tragfähige Grundlagen für die weitere Professionalisierung von Deutschlehrkräften zu schaffen. Am Beispiel medial integrierter Lesekompetenz wird gezeigt, wie diese drei Dimensionen zusammenwirken und warum alle drei unentbehrlich für die spätere Berufstätigkeit sind.
Anette Sosna hat an der Universität Tübingen Deutsch und Englisch auf Lehramt studiert und dort 2003 in der Germanistischen Mediävistik promoviert. Nach dem Referendariat 2004-2006 war sie Fachberaterin und Ausbilderin für Deutsch an Gymnasien sowie Dozentin für Fachdidaktik Deutsch an verschiedenen Universitäten. Zu ihren beruflichen Stationen zählen die Mitarbeit in der Bildungsplankommission Deutsch Baden-Württemberg 2016, der Vorsitz der Abiturkommission Deutsch Baden-Württemberg und die Tätigkeit als Referentin und Landesfachkoordinatorin für Deutsch am Zentrum für Schulqualität und Lehrerbildung Baden-Württemberg. 2021 wurde sie an der Universität Augsburg im Fach Didaktik der deutschen Sprache und Literatur habilitiert. Seit 2022 ist sie Professorin für Didaktik der deutschen Sprache und Literatur an der Universität Greifswald.
Begrüßung: Professorin Dr. Ulla Bonas, Moderation: Dr. Christian Suhm
Weitere Themen und Termine der Vortragsreihe "Lehramt Deutsch im Kontext":
Das Fach Deutsch ist Kernfach an Allgemeinbildenden Schulen und leistet damit einen grundlegenden Beitrag zu Bildung und gesellschaftlicher Teilhabe. Lehrkräfte stellen sich dabei täglich unterschiedlichsten pädagogischen, didaktischen, methodischen und fachlichen Herausforderungen in zunehmend komplexer werdenden Lehr-Lern-Situationen. Die Vortragsreihe „Lehramt Deutsch im Kontext“ beleuchtet zentrale Phasen und Elemente der Aus- und Fortbildung von Lehrkräften vor dem Hintergrund ihrer Funktion für Professionalisierung und Berufsausübung im Fach Deutsch. Welche Beiträge leisten die jeweils beteiligten Institutionen zur Lehrkräftebildung? Und wie wirken die einzelnen Phasen zusammen, um Lehrkräften wie auch Schülerinnen und Schülern guten Deutschunterricht zu ermöglichen? Die Vortragsreihe gibt Einblicke in diese Zusammenhänge und schafft Perspektiven für ein tieferes Berufsverständnis.
Mittwoch, 26. April 2023 · 18.00 Uhr
Das Lehramt Deutsch in der Referendarausbildung: Professionalisierung in der begleiteten Praxis
Bianca Sedlacek (Ministerium für Bildung und Kindertagesförderung Mecklenburg-Vorpommern, Institut für Qualitätsentwicklung)
Mittwoch, 17. Mai 2023 · 18.00 Uhr
Lehren und Lernen: Professionalisierung durch Fortbildung und Beratung im Lehrberuf
Heiko Schön (Ministerium für Bildung und Kindertagesförderung Mecklenburg-Vorpommern, Institut für Qualitätsentwicklung)
Mittwoch, 18. Oktober 2023 · 18.00 Uhr
Braucht M-V noch Rahmenpläne, wenn es ländergemeinsame Bildungsstandards gibt? – Bildung aus Bundes- und Länderperspektive
Dr. Eyleen Kotyra (Ministerium für Bildung und Kindertagesförderung Mecklenburg-Vorpommern, Institut für Qualitätsentwicklung)
Mittwoch, 15. November 2023 · 18.00 Uhr
Wo liegt der Fehler? Aufgabenentwicklung im Fach Deutsch
Dr. Kersten Athanasiadis (Ministerium für Bildung und Kindertagesförderung Mecklenburg-Vorpommern, Institut für Qualitätsentwicklung)
Mittwoch, 6. Dezember 2023 · 18.00 Uhr
Der wichtigste Beruf des Landes. Wie die Bildungsberichterstattung das Image des Lehrerberufs prägt und sogar Einfluss auf fachliche und pädagogische Fragen nimmt
Jeannette Otto (DIE ZEIT, Bildung und Wissenschaft)
Konzeption: Professorin Dr. Anette Sosna