Portatives Vaterland: Die Vertreibung der Juden aus dem spätmittelalterlichen Reich und die aschkenasische Buchkultur im Exil

Öffentlicher Abendvortrag
Foto: JRF e. V.

Im Laufe des „langen“ 15. Jahrhunderts wurden die Juden Stadt für Stadt, Territorium für Territorium aus beinahe dem gesamten Reich vertrieben. Das bedeutete das Ende des alten Aschkenas, der jüdischen Niederlassung an Rhein und Donau, die im 10. Jahrhundert ihren Anfang genommen hatte. Wie reagierten die Betroffenen? Wie gelang es ihnen, ihre lokal geprägte Kultur im Exil zu bewahren? Der Vortrag wird die zentrale Rolle in den Blick nehmen, die die aschkenasische Diaspora in Oberitalien in diesem Prozess spielte. Anhand der Geschichte zweier Familienverbände, die damals Nürnberg und Ulm verließen, wird gezeigt, was sich aus den Büchern, die sie mitnahmen, darüber lernen lässt.

Lucia Raspe studierte Judaistik und Nordamerikastudien in Tübingen, Chapel Hill (North Carolina), Berlin und Jerusalem. Sie promovierte 2003 an der Goethe-Universität in Frank­furt am Main und wurde dort 2011 habilitiert. Nach Stationen in Philadelphia, Jerusalem, Oxford und am Jüdischen Museum Berlin ist sie seit 2021 Professorin für deutsch-jüdische Geschichte und Direktorin des Salomon Ludwig Steinheim-Instituts an der Universität Duisburg-Essen. Sie veröffentlichte zahlreiche Werke zur Religions- und Kulturgeschichte der aschkenasischen Juden seit dem Mittelalter.

Moderation: Dr. Christine Magin (Greifswald)

Auf Grund des Bahnstreikes findet der Vortrag leider nur digital statt.

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  • Während der gesamten Veranstaltung können Wortmeldungen bzw. Fragen schriftlich im Chat gestellt werden.

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