Von Oktober 2019 bis September 2020 driftete der Forschungseisbrecher Polarstern für ein Jahr mit dem Meereis von der russischen Arktis bis in die Framstraße zwischen Grönland und Spitzbergen. Die internationale MOSAiC-Expedition unter der Leitung des Alfred-Wegener-Instituts hat zum Ziel, das arktische Klimasystem besser zu verstehen und Klimamodelle zu verbessern. Dafür ist ein stark interdisziplinäres Messprogramm von großer Bedeutung, das die Bereiche Atmosphäre, Ozean, Meereis, Biologie und Bio-Geochemie abdeckt. In diesem Vortrag wird der Schwerpunkt auf Meereis, Klima und der Satellitenfernerkundung liegen.
Gunnar Spreen ist Leiter der Arbeitsgruppe “Fernerkundung der Polarregionen” am Institut für Umweltphysik der Universität Bremen. Er beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren mit Satellitenbeobachtungen von Meereis in der Arktis und Antarktis, um das dortige Klimasystem besser zu verstehen. Gunnar Spreen studierte Physik in Hamburg und Bremen. Sein Interesse für die Polarregionen und Satellitenfernerkundung wurde während der Diplomarbeit an der Universität Bremen geweckt, sodass sich danach eine Doktorarbeit in Ozeanographie und Fernerkundung an der Universität Hamburg anschloss. Es folgte bis 2012 ein dreijähriger Postdoc-Forschungsaufenthalt am NASA Jet Propulsion Labratory in Pasadena, Kalifornien, USA und anschließend bis 2015 eine Beschäftigung als Wissenschaftler am norwegischen Polarinstitut in Tromsø. Bei der MOSAiC-Expedition ist Gunnar Spreen als Mitglied des Project Boards für die Koordination der Fernerkundungsaktivitäten verantwortlich. Für insgesamt fünf Monate war er mit an Bord des Forschungseisbrechers Polarstern, um mit Hilfe von Instrumenten auf der Eisscholle, die Satellitenbeobachtungen aus dem Weltall zu verbessern.
Begrüßung: Professor Dr. Martin Meschede, Dr. Christian Suhm
Moderation: Professor Dr. Christian von Savigny