Die Fischerei gehört zur Kultur der deutschen Ostseeküste. Sie liefert wertvolles Protein für die menschliche Ernährung, das außerdem in fast jeder Hinsicht umweltfreundlicher erzeugt wurde als tierisches Eiweiß an Land – v. a. wenn es von Wiederkäuern wie Rindern stammt. Aber die Fischerei liefert auch darüber hinaus einen wirtschaftlichen Mehrwert, die Gesellschaft sollte daher großes Interesse an ihrem Erhalt haben. Den meisten von der deutschen Küstenfischerei der Ostsee genutzten Ressourcen geht es derzeit aber schlecht: Die Fangmengen für alle wesentlichen Fischbestände mussten für 2020 teilweise drastisch gesenkt werden. Die Ursachen dafür sind unterschiedlich und reichen von der jahrelangen Festsetzung zu hoher Fangmengen über die Sauerstoffarmut am Boden der östlichen Ostsee bis hin zum Klimawandel. So ist der Hering der westlichen Ostsee, Brotfisch der vorpommerschen Fischerei, nur noch halb so produktiv wie vor 30 Jahren – nach den aktuellen Erkenntnissen durch eine Verschiebung der jahreszeitlichen Abfolge des Auftretens von Heringslarven und ihrer Nahrung. Im Vortrag werden die Zusammenhänge erläutert und Wege zur Lösung der Krise skizziert.
Christopher Zimmermann ist Leiter des Thünen-Instituts für Ostseefischerei in Rostock. hat in Kiel Meeresbiologie studiert und über Ökophysiologie von Fischen der Polarmeere promoviert. Er ist einer der beiden deutschen Delegierten des Internationalen Rates für Meeresforschung, deutscher Vertreter im Advisory Committee dieser zwischenstaatlichen Organisation und verantwortet damit die jährliche wissenschaftliche Fangempfehlung für die genutzten lebenden Ressourcen des Nordostatlantiks. Christopher Zimmermann ist als wissenschaftlicher Berater v. a. für die Bundesregierung und die EU-Kommission tätig, aber auch für Bundes- und Europaparlament, Handel, Industrie und Umweltverbände. Derzeit ist er Mitglied des Technischen Beratungsgremiums des Marine Stewardship Council (MSC) und saß sechs Jahre im Aufsichtsrat dieser gemeinnützigen Organisation.
Moderation: Dr. Tiemo Timmermann
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