Mit dem Reichssiedlungsgesetz vom 11. August 1919 erlangten die vielen Forderungen nach einer Aufsiedlung von Gütern zugunsten landarmer Bauern und Landarbeiter Gesetzeskraft. Die sogenannte Innere Kolonisation war nunmehr eine Aufgabe der einzelnen Bundesstaaten. Der Vortrag nimmt am Beispiel der beiden Freistaaten Mecklenburg-Schwerin und Mecklenburg-Strelitz zunächst die praktische Siedlungstätigkeit in den zwanziger und dreißiger Jahren in den Blick und stellt deren quantitative Ergebnisse vor. Anschließend werden die durch die Aufsiedlung bewirkten Veränderungen in den Dörfern dargelegt. Schließlich geht es um die Siedler selbst: Ihre geographische Mobilität, die Eingewöhnung in die neuen Verhältnisse, wirtschaftliche Probleme und das soziale Miteinander mit der einheimischen Bevölkerung kommen zur Sprache.
Mario Niemann studierte Geschichtswissenschaften sowie Ur- und Frühgeschichte und Politische Wissenschaft an der Univ. Rostock und promovierte 1999 mit einer Arbeit zur sozialen Struktur, wirtschaftlichen Stellung und politischen Rolle des Großgrundbesitzes in Mecklenburg in der Zeit des Nationalsozialismus. Anschließend war er Wissenschaftlicher Assistent am Lehrstuhl für Zeitgeschichte des Historischen Instituts der Uni Rostock. 2006 folgte die Habilitation mit einer Arbeit über die Sekretäre der SED-Bezirksleitungen im Zeitraum von 1952 bis 1989. Seit 2006 ist er Leiter des Arbeitsbereichs Moderne deutsche Agrargeschichte und seit 2012 Außerplanmäßiger Professor für das Fachgebiet Zeitgeschichte und Agrargeschichte an der Universität Rostock.
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