Das Umweltarchiv der Bäume – was können wir daraus für die Zukunft lernen?

Da Klimaschwankungen nicht nur auf einen einzelnen Baum wirken, sondern auch auf seine Nachbarn, bilden alle Bäume einer Region ein charakteristisches Jahresringmuster. So lässt sich einerseits das Klima über Jahrhunderte rekonstruieren sowie Schätzungen zur Zukunft der Wälder abgeben. Foto: Kilian Dorner, Universität Greifswald
Da Klimaschwankungen nicht nur auf einen einzelnen Baum wirken, sondern auch auf seine Nachbarn, bilden alle Bäume einer Region ein charakteristisches Jahresringmuster. So lässt sich einerseits das Klima über Jahrhunderte rekonstruieren sowie Schätzungen zur Zukunft der Wälder abgeben. Foto: Kilian Dorner, Universität Greifswald
Rund 1000 Bäume sollen während der Tagung in und im Umland von Greifswald durch die Tagungsteilnehmern gepflanzt werden, um die C02-Emmissionen, die durch die Anreise entstanden sind, auszugleichen. Foto: Oliver Böhm, Universität Greifswald
Rund 1000 Bäume sollen während der Tagung in und im Umland von Greifswald durch die Tagungsteilnehmern gepflanzt werden, um die CO2-Emmissionen, die durch die Anreise entstanden sind, auszugleichen. Foto: Oliver Böhm, Universität Greifswald

Wälder und Bäume sind hochsensitive Anzeiger für Umweltveränderungen aller Art. Vom Klimawandel bis zu Luftverschmutzung, von Dürreperioden bis zu Vulkanausbrüchen, Jahresringe von Bäumen erlauben Rückschlüsse auf verschiedenste Ereignisse der Vergangenheit in vielen Teilen der Erde. Daraus lassen sich Vorhersagen für die Zukunft ableiten. Wie sehen die Waldökosysteme der Welt in Zukunft aus? Wie werden sich ihre Funktionen wie Kohlenstoffspeicherung oder ihre Widerstandsfähigkeit gegenüber Wetterextremen verändern? Wie kann man die Umweltarchive der Bäume am besten nutzen? Die internationale, jährlich stattfindende Konferenz „TRACE – Tree rings in Archeology, Climatology and Ecology“, die 2018 erstmals in Greifswald ausgerichtet wird, nimmt sich dieser und weiterer Fragen aus der Sichtweise verschiedenster Wissenschaftsdisziplinen an.

Gerade die Zusammenarbeit von Klimatologen, Waldökologen, Archäologen, Geografen, oder Forstgenetikern verspricht methodische Neuentwicklungen und verbesserte Vorhersagen zur Zukunft der Wälder und einzelner Baumarten.

Neben dem wissenschaftlichen Programm steht auch die praktische Arbeit im Fokus: Einen Nachmittag werden die Konferenzteilnehmer knapp 1000 Bäume pflanzen – und zwar lokal angepasste Laubbaumarten. Durch eine Zusammenarbeit mit dem Universitätsforst und der Spendenaktion „Ein Baum für meine Uni“ sollen damit in den nächsten Jahren die CO2-Emissionen der Teilnehmer, die durch die Anreise entstanden sind, lokal kompensiert werden. So speichert zum Beispiel eine 50-jährige Buche 1000 kg CO2, was ca. drei Flügen von London nach Frankfurt und zurück entspricht.

Die von der Deutschen Forschungsgemeinschaft und dem Alfried Krupp Wissenschaftskolleg Greifswald kofinanzierte Tagung bringt mehr als 150 Wissenschaftlerinnen, Wissenschaftler, und Studierende aus über 30 Ländern vom 24. bis 27. April 2018 im Krupp-Kolleg zum internationalen Austausch und zur weiteren Vernetzung zusammen. Während eines öffentlichen Abendvortrages in deutscher Sprache wird Professor Dr. Harald Bugmann von der ETH Zürich in der Schweiz am 26. April einen „Streifzug durch die Wälder der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft“ anbieten. Der Abendvortrag steht allen Zuhörern offen.

Wissenschaftliche Leitung: Prof.Dr. Martin Wilmking
Universität Greifswald, Lehrstuhl für Landschaftsökologie, Institut für Botanik und Landschaftsökologie, Soldmannstraße 15, 17489 Greifswald

Informationen zur Tagung: Tagungsbüro
Alfried Krupp Wissenschaftskolleg Greifswald, 17489 Greifswald
Telefon: +49 3834 420 5029, Telefax: +49 3834 420 5005
tagungsbuerowiko-greifswaldde

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