Im März 2021 wurden die Impfungen mit dem Vakzin von AstraZeneca gestoppt, da es zu Komplikationen und sogar Todesfällen durch Hirnthrombosen gekommen war. Das Team in der Greifswalder Universitätsmedizin fand bereits wenige Tage später die Ursache und entwickelte gemeinsam mit Partnern an anderen Universitätskliniken eine Therapie. Tempo und Erfolg der zehn Wissenschaftler*innen belohnten der Medizinische Fakultätentag und der Verband der Universitätsklinika Deutschlands jetzt mit dem Preis der Deutschen Hochschulmedizin 2022. Die Jury überzeugten vor allem die Aktualität und Relevanz der Forschung für die Patienten*innenversorgung.
Die Forschenden hatten kurz nach Auftreten der ersten Komplikationen den Mechanismus entschlüsselt. Wegen der hohen gesundheitlichen und gesellschaftlichen Relevanz, gerade zu Beginn der Impfkampagne, hatte das Team seine Erkenntnisse nahezu zeitgleich mit ihrem Entstehen in die Patienten*innenversorgung integriert: Die Ständige Impfkommission (STIKO), das Robert-Koch-Institut und das Paul-Ehrlich-Institut wurden kontinuierlich informiert. Über Fachgesellschaften und eigene Öffentlichkeitsarbeit blieben insbesondere die Ärzteschaft und die Politik auf dem Laufenden. Prof. Greinacher gab online mehrere internationale Pressekonferenzen – von der Tagesschau bis zur Washington Post berichteten die Redaktionen. Die unermüdliche Arbeit über Wochen habe sich gelohnt, freut sich Prof. Greinacher: „Unsere Teamleistung hat maßgeblich dazu beigetragen, die Patienten*innensicherheit zu erhöhen und die Verunsicherung der Bevölkerung wieder zu reduzieren.“
Im Oktober vergangenen Jahres hatte das Aktionsbündnis Thrombose Prof. Andreas Greinacher bereits mit dem Virchowpreis ausgezeichnet.
Prof. Uwe Reuter, Ärztlicher Vorstand der UMG:
„Wir sind als Universitätsmedizin Greifswald stolz auf das wissenschaftliche Team um Prof. Andreas Greinacher. Gemeinsam mit unseren Kolleginnen und Kollegen freuen wir uns natürlich sehr über diese Auszeichnung.“
Zum jetzt ausgezeichneten Team gehören:
Prof. Andreas Greinacher, Prof. Nicole Endlich, Dr. Kathleen Selleng, Dr. Linda Schönborn und Prof. Uwe Völker, alle von der Universitätsmedizin Greifswald, Prof. Thomas Thiele, mittlerweile Universitätsmedizin Rostock, zur Zeit der Bewerbung aber ebenfalls in Greifswald, zudem Prof. Julia Mayerle von der LMU Klinikum München, Prof. Bernhard Nieswandt vom Universitätsklinikum Würzburg, Prof. Thomas Renné vom Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf und Dr. Farid Salih von der Charité-Universitätsmedizin Berlin.
Weitere Informationen
Gemeinsame PM des Medizinischen Fakultätentages (MFT) und des Verbands der Universitätsklinika Deutschlands (VUD)
Hier finden Sie einen Film zur Arbeit des Forschungsteams
Quelle
Medieninformation der Universitätsmedizin Greifswald (05.10.2022)
Ansprechpartner an der Universitätsmedizin Greifswald
Pressesprecher: Christian Arns
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