Tran studierte an der Hue Universität für Medizin und Pharmazie in Vietnam Medizin mit Schwerpunkt Gastroenterologie. Dank der Kooperationsbeziehung zwischen der Hue Universität und der Universität Greifswald lernte der Student über Dr. Stefan Seiberling, Leiter des Zentrums für Forschungsförderung und Transfer der Universität Greifswald, seinen späteren Doktorvater, Prof. Dr. Markus M. Lerch von der Universitätsmedizin Greifswald, kennen. Nach seinem Studium bildete sich der talentierte junge Mann in Japan auf dem Gebiet der gastrointestinalen Endoskopie weiter. 2018 erhielt der Nachwuchswissenschaftler die Gelegenheit, über das DAAD-Forschungsstipendienprogramm sein PhD-Studium in Greifswald im Bereich der Gastroenterologie aufzunehmen. Bevor er mit seiner Familie nach Greifswald zog, hieß es drei Monate lang Deutsch lernen in Berlin. Medizinische Fachbezeichnungen festigt er inzwischen im Deutschkurs-Tutorium der medizinischen Abteilung.
Schnell wurde der neu Zugezogene ein geschätztes Mitglied der vietnamesischen Gemeinde hier in Greifswald. Als Vietnam von Überschwemmungen, Erdrutschen und Sturzfluten heimgesucht wurde, sammelte er aktiv Spenden für sein Heimatland. Zu Beginn der Corona-Pandemie aktivierte der junge Mediziner seine vietnamesische Community, Mund-Nasen-Schutzmasken aus den Materialien zu nähen, die durch die Aktion „Ich schütze Dich – Du schützt mich“ des Nordverbunds Niere „Save the Kidney“ finanziert werden konnten. Diese Masken wurden an Krankenhäuser, Pflegeeinrichtungen sowie Feuerwehren in Wolgast, Neubrandenburg und Greifswald zum Schutz der Einsatz- und Pflegekräfte gespendet. Darüber hinaus wandte sich der engagierte junge Mann mit Unterstützung von Prof. Dr. Nicole Endlich an die Landesregierung von Mecklenburg-Vorpommern mit der Bitte, sich dafür einzusetzen, dass Deutschland sein Heimatland mit dringend benötigtem Impfstoff gegen Covid-19 unterstütze. Minister Christian Pegel griff diesen Wunsch auf und ca. zwei Wochen später beschloss die deutsche Bundesregierung, 2,5 Millionen Dosen Impfstoff nach Vietnam zu spenden. Daneben liegt dem Arzt die Ausbildung von medizinischen Nachwuchskräften am Herzen. Er organisierte einen Charity-Stipendienfond, aus dem mittellose Studierende einen Mietzuschuss erhalten.
Quang Trung Tran betont, ihm sei es wichtig, sich Ziele zu setzen und auf diese hinzuarbeiten. So nimmt er neue Herausforderungen gern und mit Engagement an. Seine Mission sei sehr klar: Neben der persönlichen Entwicklung sei gesellschaftliches Engagement Herzenssache.
Als Wissenschaftler ist seine Expertise auf internationaler Ebene unter anderem bei Kongressen im asiatischen sowie im europäischen Raum sehr gefragt. So hielt er im Oktober dieses Jahres zwei Präsentationen auf der „Asian Pacific Digestive Week“. Für November und Dezember ist er eingeladen, als einer der 40 besten Kandidat*innen an der Masterclass der United European Gastroenterology und als junger Wissenschaftler an den „Lindauer Nobelpreisträgertagungen“ teilzunehmen.
Sein Doktorvater, Prof. Dr. Markus M. Lerch, beschreibt den Ausgezeichneten als „besonders talentiert, motiviert und engagiert“. Trotz eines vollen Arbeitstages und seines sozialen Engagements ist dem engagierten Mediziner eine ausgewogene Work-Life-Balance sehr wichtig. Er verbringt so viel Zeit wie möglich mit seiner Familie. Seinen beiden Kindern gefällt es im Kindergarten bzw. in der Schule hier in Greifswald sehr.
Nach seiner Promotion möchte Tran zusammen mit seiner Familie nach Vietnam zurückkehren. Dort will er seine Erfahrungen und seine Expertise einsetzen und sein Wissen mit vietnamesischen Ärzten und Studierenden teilen. „Ich hatte mehr Glück in meinen Leben als Andere durch mein Studium in Deutschland. Deshalb trage ich auch mehr Verantwortung“, konstatiert Quang Trung Tran.
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