„Wir erleben jedes Jahr hautnah, dass Kultur kein schmückendes Beiwerk ist: Musik, Wissenschaft, Literatur und Kunst knüpfen Verbindungen, die Bestand haben“, unterstreicht Festivalleiter Prof. Dr. Clemens Räthel die internationale Bedeutung des Nordischen Klangs. „Nur wenn wir voneinander wissen und einander kennen, wird es uns gelingen, den Ostseeraum als offene, lebenswerte, bunte und friedliche Region zu gestalten. Der Nordische Klang trägt mit großem Engagement dazu bei“.
Musikalisch eröffnet wird das Festival am 02.05.2025 von der beliebten dänischen Jazzsängerin Sinne Eeg, die gemeinsam mit der schwedischen Monday Night Big Band die Kunst des Big-Band-Jazz zelebrieren wird. Feierlich wird es jedoch bereits am Sonntag zuvor, wenn zur frühen Stunde das Sonnenaufgangslicht durch Ólafur Elíassons berühmte Buntglasfenster in den Greifswalder Dom fällt. Untermalt wird dieses Schauspiel durch Elia Lombardini. Der finnisch-italienische Komponist, Produzent und Violinist kreiert mit Geige und Loop-Station ein einzigartiges musikalisches Erlebnis.
Pop- und Jazznacht
Bei der Pop-Nacht wird Musik in all ihren Facetten zu hören sein: Synthwave, U-Garage und Dance Music vereinen sich zum gefühlvollen und dynamischen Dream Pop des jungen isländischen Duos Kusk & Óviti. Die vierköpfige Band 9 grader nord begeistert mit einer modernen Mischung aus tamilischem Folk, Baila und norwegischem Pop. Beim Musiknachmittag wird es tanzbar: Mats Edén & Guro Kvifte Nesheim aus Lund sowie Marit & Thomas Westling aus Hamar bringen Schwung, harmonische Klänge und farbenfrohe Intonation von Traditionals bis zu modernem Hardanger-Geigen-Spiel. Der Greifswalder Verein Boddenfolk lehrt und zeigt dazu Tänze. Bei der Folk-Nacht sorgt Northflip mit Musik aus Akkordeon und Guitele für neuen Wind, während das Quartett Floating Sofa mit Instrumentalklängen, Energie und Spielfreude zum Tanzen einlädt.
Anlässlich der Jazznacht singt die dänisch-schwedische Jazzkünstlerin Anna Pauline mit viel Herz und wohlklingender Stimme Georg Riedels berühmte Astrid-Lindgren-Lieder. Das schwedische Nachwuchstalent Irma Neumüller wird eigene Songs auf Schwedisch und Englisch darbieten. Beim Konzertabend mit dem Titel Global Beats treffen sich die Norwegerinnen Kari Heimen und Jessica Kiil. Während erstere neben traditionellen Joiks auch ihre eigenen, modernen Kreationen erklingen lässt, bringt letztere eine große Bandbreite von afrikanischen Popmusikstilen, sowie amerikanischen Soul, karibischen Zouk und Reggea mit nach Greifswald.
Festabend mit dem isländischen Kulturminister
Zum Festabend am 09.05. wird der isländische Kulturminister und Schirmherr des Nordischen Klangs 2025 Logi Einarsson erwartet. Darüber hinaus haben weitere prominente Gäste aus den nordeuropäischen Ländern, aus der Stadt und Region sowie dem Land Mecklenburg-Vorpommern ihr Erscheinen angekündigt. Musikalisch begleitet wird der Festabend von einer der herausragendsten Jazzkünstlerinnen Islands: Stína Ágústsdóttir. Ihre selbstbewusst-experimentelle Musik wird anschließend bei einem abendfüllenden Konzert zu genießen sein.
Die junge estnische Sängerin und Gitarristin Haldi Välimäe hat mit ihrem ersten Auslandskonzert 2024 beim Nordischen Klang das Publikum mit Ballads & Bossa stark berührt. 2025 kehrt sie mit ihrer zehnköpfigen Band Flamingo zurück, die mit Soul, Disco, Jazz und Funk lospowert. Gemeinsam mit dem schwedischen Indie-Pop-Künstler Johan Norborg sowie dessen Live-Band Storkyrkoänglarna bringen sie das Festival am10.05 zu einem bezaubernden Abschluss.
Mehr als nordische Musik: Lesungen, Ausstellungen, Podiums- und Kinoveranstaltungen
Neben Konzerten finden auch Lesungen, Ausstellungen, Podiums- und Kinoveranstaltungen statt. Beim Literaturwissenschaftlichen Symposion kommen Forschende zusammen, um gemeinsam über Resilienz in Tove Janssons Mumin-Geschichten zu sprechen. Eine Podiumsdiskussion widmet sich der Frage nach Umwelt- und Klimaschutz in Nordeuropa. Eine weitere Podiumsdiskussion wird sich im Rahmen der Ausstellung Lebenswerte Stadt – 28 x Stadtentwicklung in Dänemark mit Expert*innen aus Dänemark und Greifswald Fragen nach einer nachhaltigen Gestaltung von gemeinsamen Räumen auseinandersetzen. Zudem gibt es die Möglichkeit, Greifswalds Moor-Managerin auf einem Spaziergang durch die Moore in der Umgebung der Stadt zu begleiten und Hartmut Mittelstädt bei einem Vortrag zum Online-Isländisch-Wörterbuch LEXIA zu lauschen. Es können atemraubende Bilder aus Island von Gunther Gehler und Fotos von Fridtjof Nansens Arktis-Expedition bestaunt werden. Märchenhaft wird es bei der Ausstellung rund um den Hund mit dem Haarknoten, die Illustrationen zu grönländischen Märchen von Martin Velíšek zeigt. Mit der Kunstpause bietet das Pommersche Landesmuseum einen Sonderrundgang durch Greifswalds Geschichte.
Eine Reise in das Island von 2089 kann man mit Pedro Gunnlaugur Garcias Unser leuchtendes Leben (Lungu) unternehmen. Die Erzählungen verweben zerbrochene Träume, Magie und verbotene Liebe miteinander, um ein Geheimnis zu lüften, das ein ganzes Leben lang im Dunkeln gehalten wurde. Im Koeppenhaus wird die deutsche Übersetzung des preisgekrönten finnischen Autors Pajtim Statovci vorgestellt: Bolla erzählt davon, was es bedeutet, wenn das Zeitgeschehen ins Privatleben drängt, eine ohnehin schon verbotene Beziehung sich mit noch unermesslicheren Gefahren auflädt und schließlich durch Krieg und Migration entzweit wird. Jessica Schiefauer liest aus ihrem Jugendroman Pojkarna (Die Jungs), einer Geschichte über das Erwachsenwerden, die Liebe und Schwesternschaft. Das CineStar zeigt mit Touch ein modernes isländisches Märchen mit Happy End. Im Filmclub Casablanca wird der Dokumentarfilm Ein Tag ohne Frauen gezeigt, der 2025 zum 50. Jahrestag des kollektiven Frauen-Streiks Islands erscheint. In der Straze wird der preisgekrönte Animationsfilm Flow, sowie der estnische Stummfilm Kurs auf die Ehe zu sehen sein.
Für das junge Publikum ist mit Veranstaltungen im Rahmen des KinderKlangs gesorgt. Es werden skandinavische Geschichten vorgelesen, der Film „Wer bist du, Mama Muh?“ gezeigt sowie interaktive Veranstaltungen für Schulklassen mit Jessica Kiil und Kari Heimen angeboten.
Alle weiteren Informationen zum Festival finden sich im Programmheft, das ab Mitte April in Touristen-Informationen, Kulturzentren, Musikschulen sowie Bibliotheken der Region ausliegt, online unter www.nordischerklang.de sowie auf den Social Media Kanälen Facebook und Instagram. Der NDR wird das Festival auch in diesem Jahr medial begleiten und unterstützen.
Kontakt:
Nordischer Klang e. V.
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