Die Jury schätzte die Qualität der beiden eingereichten Arbeiten für außergewöhnlich ein. Beide Arbeiten wurden in der Begutachtung mit 1,0 bewertet. In der Begründung der Entscheidung werden beide Arbeiten als exzellent sowie von hoher praktischer Relevanz eingestuft. Wörtlich heißt es: „Die Arbeiten adressieren in origineller Weise Fragen der gesellschaftlichen Verantwortung und des individuellen Handelns in der Klima- und Biodiversitätskrise.“
Die Arbeit von Johanna Czichowski, B. Sc. Umweltwissenschaften, trägt den Titel „How does the individual’s responsibility compare with those of industry, government, and the media in the effort to mitigate the climate crisis?“ (Betreuerinnen: Prof. Dr. Susanne Stoll-Kleemann, Susanne Nicolai, M. Sc.).
„In meiner Literaturarbeit habe ich untersucht, inwiefern Individuen im Vergleich zu Industrie, staatlichen Institutionen und den Medien als für die Klimakrise verantwortlich angesehen werden können. Ich komme zu dem Schluss, dass Individuen eine moralische Verantwortung für private Emissionsreduzierung zugeschrieben werden kann, jedoch individuelle Umstände, vergangenes Handeln sowie aktuelle Privilegien und Handlungsmöglichkeiten zu berücksichtigen sind. Insbesondere Einwohner*innen des globalen Nordens stehen in der Pflicht, Maßnahmen von staatlichen und industriellen Institutionen zu fordern, so dass diese als Vorreiter agieren und auf einer größeren Skala mit mehr Einfluss handeln.“
Der Titel der Bachelorarbeit von Katharina Pickl im Fach Landschaftsökologie und Naturschutz lautet: „Die Biodiversität in Privatgärten und das handlungsbasierte Wissen der Gartenbesitzer: Eine Studie zur Gartenkultur in Ingolstadt“ (Betreuer: Prof. Dr. Volker Beckmann, Dr. Michael Manthey).
„Meine Arbeit untersucht, welchen Einfluss das handlungsbezogene Wissen der Gartenbesitzer auf die Biodiversität ihrer Gärten hat. Auf der Basis der ‚Theory of Planned Behavior‘ und einer umfangreichen Literaturrecherche habe ich eine Umfrage modelliert und von 420 Gartenbesitzern aus Ingolstadt Antworten erhalten. Die Ergebnisse belegen den weitreichenden Einfluss des Wissens auf die Einstellung, Handlungsabsicht und die tatsächliche Biodiversität der Gärten. Anhand der festgehaltenen Wissensdefizite konnte ich zeigen, dass die Umweltbildung zu mehr Biodiversität im urbanen Raum beitragen kann. Dabei sollte eine zielorientierte Wissensvermittlung die individuellen Erwartungen und Realitäten der Gartenbesitzer*innen mit einbezogen werden.“
Ansprechpartner an der Universität Greifswald
Nachhaltigkeitsbeauftragter: Dr. Tiemo Timmermann
Institut für Botanik und Landschaftsökologie
Soldmannstraße 15, 17489 Greifswald
Telefon 03834 420 4112
tiemouni-greifswaldde