Nachhaltig leben in Greifswald: Studierende entwickeln interaktive Karte

Der Bücherbaum an der Europakreuzung als ein Beispiel für ein nachhaltiges Angebot in Greifswald– Foto: Till Junker
Der Bücherbaum an der Europakreuzung als ein Beispiel für ein nachhaltiges Angebot in Greifswald– Foto: Till Junker
Screenshot der digitalen Karte – Quelle:  www.hgwegweiser.wordpress.com
Screenshot der digitalen Karte – Quelle: www.hgwegweiser.wordpress.com

Ziel des Seminars ist es, die behandelte Theorie zum Leitbild Nachhaltiger Entwicklung im Rahmen eines Projektes gleich in die Praxis umzusetzen und so ein tieferes Verständnis darüber zu erlangen. Neben der Fachkompetenz sollen dadurch auch Sozial-, Methoden-, und Selbstkompetenz gefördert werden. Dazu erhielten die Studierenden neben vier Theorie-Einheiten, eine Einführung ins Projektmanagement sowie in das Thema Kommunikation. Aufgrund des durch Corona um zwei Wochen verkürzten Semesters, blieben drei Wochen für die betreute Projektarbeit. Am Ende sollten die Studierenden bewerten können, was inwiefern aus welchem Grund als nachhaltig bezeichnet werden kann. Hierzu haben sie sich wissenschaftlich intensiv mit dem Nachhaltigkeitsbegriff auseinandergesetzt. Orientiert haben sich die Studierenden dabei an dem von Seminarleiterin Ariane Kropp erarbeiteten Nachhaltigkeitsverständnis in ihrem Buch „Grundlagen der Nachhaltigen Entwicklung“: „Ziel nachhaltiger Entwicklung ist es, Umwelt, Wirtschaft und Gesellschaft in Balance bringen, und damit ein gutes Leben heute und in Zukunft zu ermöglichen.“

Basierend auf diesem Nachhaltigkeitsverständnis trugen die Studierenden zu jeder Kategorie ihrer digitalen Karte entsprechende Kriterien zusammen, die sie zumindest teilweise als erfüllt sehen wollten. Beispielsweise Wiederverwendbarkeit, Regionalität, FairTrade, Transparenz und Solidarität. Um in die Karte aufgenommen zu werden, müssen allerdings nicht alle Kriterien in einer Kategorie erfüllt sein. Darüber hinaus können die Kriterien mit der Zeit angepasst oder erweitert werden. Besonders wichtig ist den Studierenden, die Menschen in Greifswald anzuregen ihren Alltag nachhaltiger zu gestalten. Sie möchten dabei insbesondere nichtkommerzielle, öffentliche, kostenlose oder solidarische Angebote hervorheben, da sie hier den Nachhaltigkeitsgedanken ganz besonders vertreten sehen. „Vor allem für Neuankömmlinge kann die digitale Karte Unterstützung bieten, aber auch Alteingesessene entdecken vielleicht die ein oder andere bisher unbekannte nachhaltige Option“, so Ariane Kropp.

Stimmen zum Seminar:

Anne Cramaro, Studentin im Studiengang M.Sc. Nachhaltigkeitsgeographie„Ich fand es spannend, ein eigenes Projekt durchzuführen und selbst aktiv zu gestalten. Wir bekamen dadurch die Möglichkeit, uns eigenständig mit Nachhaltigkeit im Alltag auseinanderzusetzen. Wir haben uns gefragt: Was macht für uns den Alltag in Greifswald nachhaltig und wieso? Warum sollten wir jenen Punkt aufnehmen oder nicht? Welche Bedeutung hat die "Mitmach"-Möglichkeit für andere, dass die Karte also von anderen vervollständigt und erweitert werden kann? Zudem haben wir Kompetenzen, wie Teamarbeit, Koordination und Zeitmanagement geübt, aber auch ganz praktische Dinge gelernt, etwa, wie man eine Website eröffnet und gestaltet.“

Jan Ziegler, Student im Studiengang M.Sc. Landscape Ecology and Nature Conservation
„Ich habe mich für das Seminar "Bildung für Nachhaltige Entwicklung" eingeschrieben, um mich intensiv mit dem so polarisierenden Begriff der Nachhaltigkeit auseinanderzusetzen. Dass bei der Projektarbeit ein meiner Meinung nach recht ansehnliches Ergebnis rausgekommen ist, war überraschend, freut mich aber natürlich sehr. Ich denke, dass die erlernten Kompetenzen in Organisation, Teamwork oder Onlinegestaltung bei mir letztlich einen nachhaltigen Lerneffekt erzielt haben. Man könnte wohl sagen, dass das Seminar somit auch selbst eine Bildung für Nachhaltige Entwicklung verfolgt.“

Ariane Kropp, Dozentin und wissenschaftliche Mitarbeiterin in der AG Umweltethik
„Erfreulich für mich war zu sehen, dass kompetenzorientierte Lehre auch in digitaler Form zu Corona-Zeiten möglich ist – wenn auch erschwert.“


Weitere Informationen
Wer an dem Projekt und seiner Fortführung mitwirken will, ist gerne willkommen. Kontakt über das Kontaktformular auf der Website oder direkt an: hgwegweiserwebde

AG Umweltethik
Institut für Botanik und Landschaftsökologie

Zu den Medienfotos

 

Ansprechpersonen an der Universität Greifswald

Ariane Kropp
wissenschaftliche Mitarbeiterin AG Umweltethik
Institut für Botanik und Landschaftsökologie
Soldmannstraße 15, 17489 Greifswald
Telefon +49 3834 420 4113
ariane.kroppuni-greifswaldde

Prof. Dr. Dr. Martin Gorke
Leiter der AG Umweltethik
Institut für Botanik und Landschaftsökologie
Soldmannstraße 15, 17489 Greifswald
Telefon +49 3834 420 4121
gorkeuni-greifswaldde

Medieninformation


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