Der One Health Day findet jährlich statt und erinnert daran, dass unsere Gesellschaft vor enormen Herausforderungen steht, die wir nur gemeinsam meistern können. Klimawandel, Verlust der Biodiversität, Infektionskrankheiten und Pandemien, Ernährungsunsicherheiten und Umweltverschmutzung haben Folgen für unser aller Gesundheit.
Prof. Dr. Steffen Fleßa, Sprecher der Initiative und Lehrstuhlinhaber für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre und Gesundheitsmanagement an der Universität Greifswald, betonte zum Auftakt: „Unser Ziel ist es, gemeinsam mit vielen Akteuren aus der regionalen Wissenschaft, Politik, Verwaltung und Wirtschaft sowie den Bürger*innen eine One-Health-Region Vorpommern zu entwickeln. Diese soll sich auszeichnen durch eine konsequente Ausrichtung aller gesellschaftlichen und auch wirtschaftlichen Aktivitäten auf die Gesundheit von Menschen, Tieren und Natur. Eine gesunde Bevölkerung mit gesunden Sozialbeziehungen und hoher Lebensqualität muss immer Natur und Tier einbeziehen. Deshalb ist die One-Health-Region Vorpommern unsere Vision.“
30 Wissenschaftler*innen und Mitarbeitende der Universität Greifswald, der Universitätsmedizin Greifswald, des Helmholtz-Instituts für One Health, des Friedrich-Loeffler-Instituts – Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit sowie des Forschungsinstituts für Nutztierbiologie Dummerstorf tauschten sich beim Netzwerktreffen zu den konkreten Projekten der Initiative aus. Diese wissenschaftlichen Kernakteure sind in elf Projekten mit unterschiedlichen Schwerpunkten beteiligt. Sie alle bringen wissenschaftliche Expertise aus der One-Health-Forschung ein, die in dieser Bündelung einzigartig ist.
Prof. Dr. Fabian Leendertz, Leiter des Helmholtz-Instituts für One Health, stellte das Citizen Science-Projekt CIFLY vor: „In Cifly wollen wir junge Leute für die Wissenschaft und das Thema One Health begeistern. Schüler*innen aus der Region erhalten ab 2024 die Möglichkeit, selbst als Forscher*innen tätig zu sein und mit Hilfe innovativer Methoden eigene Fragestellungen zu beantworten. In dem Projekt werden Fliegen als Sammler von Umwelt-DNA genutzt, um die Biodiversität und möglicherweise darin vorkommende zoonotische Erreger und ihre Resistenzen in Abhängigkeit von verschiedenen Umwelt-Einflüssen zu untersuchen.“
In einem weiteren Projekt untersuchen Landwirt*innen und Mikrobiologen und Mikrobiologinnen der Universität Greifswald gemeinsam die Auswirkungen von unterschiedlichen Bewirtschaftungen auf die Qualität des Bodens und den landwirtschaftlichen Ertrag. Der Kulturverein Opernale e. V. entwickelt Aufführungen, die mit Mitteln von Theater und Musik zum Verständnis von One Health beitragen. Und ein gemeinsames Projekt von Universität und Universitätsmedizin wird eine Datenbank entwickeln, die zur Aufklärung der Bevölkerung im Umgang mit Antibiotika beitragen soll.
Dr. Stefan Seiberling, Leiter des Zentrums für Forschungsförderung und Transfer, fasste abschließend zusammen: „Diese Beispiele und die weiteren Projekte unserer Initiative belegen, wie das gemeinsame wissenschaftliche Knowhow genutzt werden kann, um praktische Antworten auf die Herausforderungen unserer Zeit und für die Menschen vor Ort zu finden.“
Weitere Informationen
In Kürze wird die Website der Initiative online gehen. Sie bietet weitere Informationen zu den kommenden öffentlichen Veranstaltungen sowie Kontaktmöglichkeiten für Interessierte aus Gesellschaft, Politik, Wirtschaft und Kultur, die sich mit einbringen möchten.
Die Initiative „One-Health-Region Vorpommern“ wird durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung aus dem Programm „T!Raum – TransferRäume für die Zukunft von Regionen“ gefördert.
Projektpartner: CEVA Tiergesundheit GmbH Greifswald, Forschungsinstitut für Nutztierbiologie Dummerstorf, Friedrich-Loeffler-Institut für Tiergesundheit Greifswald, Greifswalder Agrarinitiative e. V., Helmholtz-Institut für One Health Greifswald, Opernale INSTITUT für Musik & Theater in Vorpommern e. V., RinderAllianz GmbH, Schweisfurth Stiftung, Universität Greifswald, Universitätsmedizin Greifswald, Universitäts- und Hansestadt Greifswald
Ansprechpartner an der Universität Greifswald
Prof. Dr. Steffen Fleßa
Lehrstuhl für ABWL und Gesundheitsmanagement
Telefon 03834 420 2476
steffen.flessauni-greifswaldde
Dr. Stefan Seiberling
Zentrum für Forschungsförderung und Transfer
Telefon 03834 420 1174
stefan.seiberlinguni-greifswaldde