Kleine und mittlere Unternehmen in MV setzen auf externe Unterstützung bei Künstlicher Intelligenz

Forschung

KMU wurden in einer jährlichen Erhebung befragt, mit welchen Zukunftsthemen sie sich im Jahr 2025 beschäftigen wollen, ob und in welchem Maße sie dabei Unterstützung benötigen und welche Bedeutung sie KI sowie Weiterbildungen beimessen. Als Zukunftsthemen werden Herausforderungen und Entwicklungsschwerpunkte definiert, deren Bewältigung aus Unternehmersicht entscheidend für den zukünftigen Erfolg ist. Die Befragung wurde vom Lehrstuhl für Gesundheit und Prävention der Universität Greifswald durchgeführt und ausgewertet. (Siehe Abbildung 1: Wo verorten KMU ihre Zukunftsthemen für 2025?)

Im Vergleich zum Vorjahr wollen mehr KMU Unterstützungsangebote im Bereich Fachkräfte, Auszubildende und Qualifizierung nutzen. Insbesondere im Gesundheits- und Sozialwesen werden die Gewinnung und Bindung von Fachkräften als zentrales Thema betrachtet. „Nur acht Prozent der Unternehmen in dieser Branche wollen dieses Thema allein angehen. Die Mehrheit der Unternehmen nutzt bereits externe Hilfen oder sieht den Bedarf, Unterstützung in Anspruch zu nehmen“, sagt Dr. Jan Vitera, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl Gesundheit und Prävention der Universität Greifswald.

Auch in anderen Branchen wird der Bedarf an Unterstützung bei Fachkräftethemen und Qualifizierung deutlich. Weiterbildungsmaßnahmen gewinnen mit der Unternehmensgröße an Bedeutung. Besonders Branchen wie das Gesundheits- und Sozialwesen, wissenschaftliche und technische Dienstleistungen sowie die Industrie messen der Weiterbildung einen hohen Stellenwert bei.

Prozessdigitalisierung und Nutzung von KI besonders relevant im Gesundheits- und Sozialwesen sowie der Industrie und dem verarbeitenden Gewerbe

Digitale Zukunftsthemen stehen bei rund einem Drittel der befragten Unternehmen für 2025 im Fokus. Dabei dominieren Prozessdigitalisierung und die Nutzung von KI. Die Ergebnisse zeigen jedoch deutliche Unterschiede zwischen den Branchen. Während das Thema im Einzelhandel und Handwerk eine geringere Relevanz beigemessen wird, hat es unter anderem im Gesundheits- und Sozialwesen sowie der Industrie und dem verarbeitenden Gewerbe einen höheren Stellenwert.

„Auffällig ist der hohe Unterstützungsbedarf bei der Einführung von KI“, sagt Dr. Jan Vitera. „Während viele Unternehmen Prozessdigitalisierungen eigenständig umsetzen, wird KI nahezu ausschließlich mit externer Hilfe eingeführt. Interessant: Von den Unternehmen, die sich 2025 mit der Nutzung von KI beschäftigen wollen, haben bereits 53 Prozent entsprechende Lösungen im Einsatz.“ Branchen wie Transport und Verkehr, Industrie, verarbeitendes Gewerbe sowie Land- und Forstwirtschaft zählen zu den Vorreitern bei der KI-Nutzung, während sie im Handwerk weniger zum Einsatz kommt. (Siehe Abbildung 2: Unterstützungsbedarfe – Bereich Digitalisierung und Technologien)

Trotz der Bedeutung digitaler Technologien gaben etwa 70 Prozent der befragten KMU an, für 2025 keine weiteren Digitalthemen geplant zu haben. Etwas mehr als die Hälfte dieser Unternehmen fühlt sich bereits ausreichend digitalisiert und sieht keinen weiteren Handlungsbedarf.

Strategische Begleitung der Herausforderungen notwendig
Die Ergebnisse, zusammengefasst im Whitepaper „Zukunftsthemen und Unterstützungsbedarfe von KMU in MV 2025“, verdeutlichen, dass KMU bei den Themen Fachkräftemangel, Qualifizierung, Digitalisierung und KI zunehmend auf externe Unterstützung setzen. Dies zeigt die wachsende Bedeutung einer strategischen Begleitung und geeigneter Rahmenbedingungen im Land, um diese Herausforderungen zu bewältigen und zukunftsfähig zu bleiben.

Unterstützungsmöglichkeiten
Unternehmen, die sich Unterstützung für ihre Zukunftsthemen wünschen, können auf verschiedene Angebote des Zukunftszentrums zugreifen. Unter anderem bietet der Lehrstuhl Gesundheit und Prävention an der Universität Greifswald eine Zukunftsberatung. Gemeinsam mit dem Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik der Universität Rostock arbeitet er mit Unternehmen zu einem breiten Spektrum an Beratungsanfragen, das personalbezogene, strukturelle, prozessuale und digitale Anliegen umfasst.

Das Projekt Regionales Zukunftszentrum Mecklenburg-Vorpommern + (ZMV+), unter Leitung der Universität Rostock, wird im Rahmen des Programms „Zukunftszentren“ durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales und die Europäische Union über den Europäischen Sozialfonds Plus (ESF Plus) gefördert.

Weitere Informationen
Lehrstuhl Gesundheit und Prävention der Universität Greifswald
Link zum Whitepaper 
Whitepaper: Zukunftsthemen und Unterstützungsbedarfe von KMU in MV im Jahr 2025

Ansprechpartner*innen an der Universität Greifswald

Dr. Jan Vitera
Zukunftszentrum MV+ | Bereichsleitung
Lehrstuhl Gesundheit und Prävention
Robert-Blum-Straße 13, 17489 Greifswald
Telefon +49 3834 420 3141
jan.viterauni-greifswaldde

Prof. Dr. Silke Schmidt
Lehrstuhl Gesundheit und Prävention
Robert-Blum-Straße 13, 17489 Greifswald
Telefon +49 3834 420 3810
silke.schmidtuni-greifswaldde

 

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