„Umweltzerstörung, Ressourcenverbrauch, Rückgang der Artenvielfalt und zunehmende klimatische Veränderungen sind globale Herausforderungen von größter Dringlichkeit, vor denen unsere und künftige Generationen in den kommenden Jahrzehnten stehen werden. (…) Als künftige Wissenschaftler*innen, Unternehmer*innen und politische Entscheidungsträger*innen ist es uns wichtig, frühzeitig aktiv in die nun anstehenden Transformationsprozesse eingebunden zu sein …“, formulieren die Jugendlichen in ihrer Erklärung. Sie sprechen sich u. a. für die „Etablierung einer Bioökonomieregion östliches Mecklenburg-Vorpommern“ aus, erwarten von den Parteien, „dass sie sich mit dem Thema Bioökonomie ernsthaft auseinandersetzen“ und fordern steuerliche Begünstigung und Subventionen für Unternehmen mit bioökonomischer Ausrichtung sowie den „Abbau von bürokratischen, regulatorischen und rechtlichen Hürden, die der bioökonomischen Transformation entgegenstehen“. Zugleich richten sie sich gegen „Greenwashing“ und setzen sich dafür ein, ethische Aspekte der Bioökonomie sowie den Natur- und Umweltschutz zu berücksichtigen, Landwirte zu unterstützen, die Wertschätzung von Lebensmitteln zu fördern und Massentierhaltung zu hinterfragen. Auch die Aufnahme des Themas Bioökonomie in die Lehrpläne und das interdisziplinäre Vermitteln in den Schulen ist eine von insgesamt 13 Forderungen.
Der Besuch der Bioökonomiekonferenz Anklam und die Übergabe der „Anklamer Erklärung“ sowie die aktive Teilnahme und Co-Moderation einer Podiumsdiskussion vor den gut 90 Konferenzteilnehmenden war für einige ausgewählte Schüler*innen Höhepunkt des Jugendforums Bioökonomie. In seinem Grußwort würdigte Dr. Dr. h.c. Christian Patermann, der ehemalige Programmdirektor für Biotechnologie, Landwirtschaft und Nahrungsmittel in der EU und Gründungsmitglied im ersten Bioökonomierat Deutschlands, das Projekt als „in Europa bisher einmalige Schüler-Initiative“ und ergänzte: „Ich wünsche mir, dass die Initiative Jugendforum Bioökonomie Schule macht in anderen Teilen Deutschlands und Europa.“
Das Fazit der teilnehmenden Schüler*innen fällt rundum positiv aus: „Nach diesen vielen Monaten Bioökonomie bleibt mir eigentlich nichts anderes übrig, als zu sagen, Mecklenburg-Vorpommern ist durchaus eine Region für die Bioökonomie“, so Theo Ratzmann von der Montessori-Schule Greifswald auf der Podiumsdiskussion. Dass es bis zur Transformation der Wirtschaft noch ein langer Weg ist und diese nur gesamtgesellschaftlich bewältigt werden kann, ist ihnen dennoch bewusst. Dazu Kai-Ole Wilhelm vom Albert-Einstein-Gymnasium in Neubrandenburg: „Ich glaube, dass sich die Grenzen der Bioökonomie am Willen und der Willigkeit der Bevölkerung definieren. Je offener die Bevölkerung die Bioökonomie aufnimmt, desto mehr wird sie in den Fokus der Gesellschaft gerückt, desto mehr Gelder werden für die Forschung bereitgestellt, desto besser können wir Aspekte der Bioökonomie im Allgemeinen im gesellschaftlichen Leben umsetzen.“
Weitere Informationen zum Jugendforum Bioökonomie
Das Jugendforum Bioökonomie gehört zu den insgesamt 31 Förderprojekten im Wissenschaftsjahr 2020/21 – Bioökonomie. Es wird unter Leitung der Hochschule Neubrandenburg im Verbund mit der Universität Greifswald und in Kooperation mit der WITENO GmbH und der Förder- und Entwicklungsgesellschaft Vorpommern-Greifswald mbH (FEG) umgesetzt und vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert.
Die teilnehmenden Schüler*innen kommen vom Albert-Einstein-Gymnasium in Neubrandenburg, vom Schulzentrum am Sund in Stralsund, von der Montessori-Schule Greifswald, vom Lilienthal-Gymnasium in Anklam und vom Greifen-Gymnasium Ueckermünde. Corona-bedingt hatten sich die Jugendlichen zunächst vier Monate lang im Bioökonomie Campus BEC, einer extra für das Jugendforum entwickelten virtuellen Plattform, getroffen. Dort erhielten sie in Vorträgen von Wissenschaftler*innen und Unternehmer*innen zu den Themenschwerpunkten Ernährung, Produkte, Klima und Umwelt, Politik und Gesellschaft sowie Region einen Überblick über die Bandbreite der Bioökonomie.
Nach den Sommerferien beschäftigten sich die Schüler*innen unter Leitung von Studierenden der Universität Greifswald und der Hochschule Neubrandenburg in Arbeitsgruppen mit einzelnen Themenschwerpunkten. Außerdem fanden Exkursionen in das Bioökonomiezentrum Anklam und zur Hochschule Neubrandenburg sowie Workshops der Kooperationspartner Witeno GmbH und der FEG Vorpommern, beispielsweise zu Präsentationstechniken, statt. Eine weitere Arbeitsgruppe begleitete den gesamten Prozess als Medien-AG filmisch. Die Ergebnisse sollen zum Projektende auf der JufoB-Webseite dargestellt werden.
Anklamer Erklärung (PDF-Dokument)
Webseite Jugendforum Bioökonomie
Bericht MV1 zum Jugendforum Bioökonomie
Wissenschaftsjahr 2020/21 – Bioökonomie
Projektvorstellung: 3 Fragen an Jugendforum Bioökonomie
Ähnliche Pressemitteilungen
Jugendforum Bioökonomie: Schülerinnen und Schüler erarbeiten Visionen für eine nachhaltige Bioökonomie im Nordosten
Pflanzenkohle, Bienenweide und Reststoffverwertung: 30 Schülerinnen und Schüler erlebten Bioökonomie in der Praxis
Das Foto kann für redaktionelle Zwecke im Zusammenhang mit dieser Medieninformation kostenlos unter pressestelleuni-greifswaldde angefordert werden. Bei Veröffentlichung ist der Name der Bildautorin zu nennen.
Ansprechpartnerin an der Universität Greifswald
Hochschulkommunikation
Julia Lammertz
Domstraße 11, Eingang 1, 17489 Greifswald
Telefon 03834 420 1184
hochschulkommunikationuni-greifswaldde
www.uni-greifswald.de
Ansprechpartner an der Hochschule Neubrandenburg
Technologie- und Innovationsberater
Dr. Olaf Strauß
Agent Gründungsberatung StartUP NORD°OST°
Brodaer Straße 2, 17033 Neubrandenburg
Telefon 0395 5693 1042
strausshs-nbde
www.hs-nb.de