18 Studienzentren und zahlreiche große Forschungspartner wie die Helmholtz-Gemeinschaft, die Universitäten und die Leibniz-Gemeinschaft untersuchen die Ursachen weit verbreiteter Krankheiten wie Diabetes, Herzinfarkt und Krebs. Dazu beobachten sie den Gesundheitszustand von mehr als 205.000 Teilnehmern, werten Gesundheitsdaten ebenso aus wie Befragungen zur Lebensweise.
Die künftige Arbeit dieses Zusammenschlusses möchte Prof. Dr. Henry Völzke von der Universitätsmedizin Greifswald stärken. Er strebt an, die Arbeit des Verbunds zu verstetigen und ihr größere Selbstständigkeit zu geben. Mit diesem Anspruch wurde er jetzt zum neuen Vorsitzenden gewählt. Langfristig möchte Völzke die Untersuchung einer zweiten Kohorte starten. Konkret würden dann erneut viele zufällig ausgewählte Menschen kontaktiert, um sie über einen langen Zeitraum hinweg zu untersuchen, zu befragen und zu beobachten. Damit gäbe es Vergleichszahlen zu den bisher erhobenen Daten. „Mein Ziel ist es, die NAKO unsterblich zu machen“, nennt Völzke schmunzelnd ein zweites Argument für eine neue Kohorte.
Parallel zu dieser Ausweitung wirbt der Greifswalder Forscher „für neue Strukturen“. Der formal als Verein strukturierte Forschungsverbund „muss beweglicher werden“, so Völzke: „Nur so können wir schnell agieren.“ Bisher müsse auch in Detailfragen immer erst eine Einigung der 18 stimmberechtigten Mitglieder erzielt werden. Diese stimmten sich zudem im Vorfeld mit den wissenschaftlichen Partnern ab, die kein Studienzentrum führen.
Henry Völzke war bereits in den vergangenen drei Jahren Vorstandsmitglied. An der Unimedizin leitet er die Abteilung für Klinisch-Epidemiologische Forschung, die ebenfalls zu Ursachen des gesellschaftlichen Gesundheitszustands forscht. In seine Zuständigkeit fällt auch das SHIP-Projekt („Study of Health in Pomerania“): Die drei SHIP-Kohorten sind zwar mit den rund 12.000 Teilnehmenden zahlenmäßig kleiner, untersucht werden sie aber deutlich umfangreicher als die NAKO-Gesundheitsstudie.
Für den Dekan und wissenschaftlichen Vorstand der UMG, Prof. Karlhans Endlich, steht fest: „Greifswald steht wie kaum ein deutscher Standort für Bevölkerungsforschung. Wegen dieser epidemiologischen Expertise hat die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz von Bund und Ländern im vergangenen Jahr beschlossen, den Forschungsbau William B. Kannel Center for Community Medicine zu fördern.“ In das neue Forschungsgebäude investierten der Bund und das Land Mecklenburg-Vorpommern gemeinsam etwa 65,6 Millionen Euro, unterstreicht der Dekan. Endlich weiter: „Die Wahl von Henry Völzke zum Vorsitzenden der NAKO ist ein toller Erfolg – und sie stärkt den Forschungsstandort Greifswald.“
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