In den Gebieten der ehemaligen Herzogtümer Mecklenburg und Pommern – einschließlich der heute zu Polen gehörenden Regionen – sind erstaunlich viele Grabdenkmale der Herzogshäuser, aber auch des regionalen Adels aus der Zeit von 1500 bis 1800 erhalten. In dem Buch werden sowohl hochadelige Grabmonumente aus Bad Doberan, Güstrow, Lübz, Schwerin und Stettin als auch auf weniger bekannte Grablegen des niederen Adels betrachtet. Zugleich werden Grabmalstypen und Motive jenseits adeliger Kreise untersucht.
„Grabdenkmäler und die mit ihnen verbundene Funeralkultur können uns viel über vergangene Zeiten erzählen. Sie verraten uns mehr über die religiösen Auffassungen der Menschen, über deren Sterbevorstellungen und über die Machtverhältnisse innerhalb des adeligen Standes“, sagt Prof. Dr. Kilian Heck von der Universität Greifswald.
Der Band beantwortet Fragen nach der Funktion, nach Auftraggeber*innen und den beteiligten Künstlern. Ein Augenmerk liegt dabei auf den zumeist niederländisch geprägten Künstlernetzwerken und anderen Arten künstlerischen Austauschs im gesamten Ostseeraum. Weiterhin wird die frühneuzeitliche Funeralkultur insgesamt behandelt. Die drückte sich beispielsweise in den Leichenpredigten, Sarkophagen, Grabbeigaben oder in der Kleidung aus. Dabei liefert der Band nicht nur einen thematischen Querschnitt durch eine relevante kunst- und kulturgeschichtliche Thematik der Region, sondern gibt auch einen Einblick in aktuelle Forschungsfragen.
Weitere Informationen
Lehrstuhl für Kunstgeschichte (Prof. Dr. Heck)
Forschungsbereich „Zur Gegenwart des kulturellen Erbes“ (Antje Kempe) des Interdisziplinären Forschungszentrums Ostseeraum (IFZO)
Publikation: Kilian Heck und Antje Kempe (Hg.), Mit letzter Pracht: Grabdenkmale der Frühen Neuzeit in Mecklenburg und Pommern, Lukas Verlag 2020, ISBN 978-3-86732-320-8
Ansprechpartner an der Universität Greifswald
Prof. Dr. Kilian Heck
Caspar-David-Friedrich-Institut
Rubenowstraße 2, 17489 Greifswald
Telefon 03834 420 3255
kilian.heckuni-greifswaldde