Behind the Science

Forschung hinter den Kulissen!

Promovierende unserer Uni geben euch spannende Einblicke in ihre Forschungsthemen, Interessen, Labore und Arbeitsorte. Die Forschungsthemen an der Universität Greifswald sind überaus divers und reichen von der Anpassung von Fledermäusen an Wetterkonditionen bis hin zur Behandlung von Angststörungen. Dabei erfahren Studierende von den unterschiedlichen Karrierewegen der Promotion und erhalten spannende Einblicke aus den Forschungsfeldern. Nicht jeder Karriereweg der Promotion ist gleich und dennoch sind die Arbeiten der Forschung an der Universität Greifswald sehr wichtig. In „Behind the Science“ werden Fragen über Wege der Promotion, das Forschungsthema und über die Zukunftspläne der portraitierten Promovierenden beantwortet.

Das Projekt „Behind the Science“ nahm am Hochschulbarcamp zu Social Media in der Hochschulkommunikation teil und wurde mit dem Social Media Innovationspreis 2021 ausgezeichnet. 

Wer steckt dahinter?

Hinter diesem Projekt stecken die studentischen Hilfskräfte Patrick Geßner und Miezah Blay, die in Zusammenarbeit mit Fanny Neumann (Studierendenmarketing) „Behind the Science“ ins Leben gerufen haben. Sie haben sich gefragt, was sich hinter den Uni-Gebäuden verbirgt, an denen man so oft mit dem Fahrrad vorbeifährt. Ebenso gibt es interessante Forschungsbereiche, die es verdienen eine Plattform zu bekommen, um gleichzeitig auch Forschungsinteressierte zu inspirieren.


Name: Nico Haller

Studiengang vor der Promotion:
B.Sc. Pflegewissenschaft (Schwäbisch Gmünd), 
M.Sc. Pflegewissenschft (Schwäbisch Gmünd)

Thema der Promotion:Pflegephänomene bei pflegebedürftigen Personen, eine Bestandsaufnahme und Implikationen für die Versorgungspraxis

Institut/Fachbereich, an dem promoviert wird: BioTechnikum/Institut für Pflegewissenschaft und interprofessionelles Lernen

... mit Nico Haller

Mein Name ist Nico Haller.

Ich bin 27 Jahre alt.

Wir sind hier im BioTechnikum und am Institut für Pflegewissenschaft und interprofessionelles Lernen in Greifswald.

Ich habe den primär qualifizierenden Bachelorstudiengang Pflegewissenschaft in Schwäbisch Gmünd studiert. Dabei war das Besondere, dass die Ausbildung als Gesundheits- und Krankenpfleger ebenfalls inkludiert war.

Daraufhin habe ich den konsekutiven Masterstudiengang auch in Schwäbisch Gmünd, also in Baden-Württemberg, studiert. Und ja, nun bin ich hier in Greifswald. Ich bin hier Promovend am Institut für Pflegewissenschaft und interprofessionelles Lernen. Mein Thema sind „Pflegephänomene bei pflegebedürftigen Personen, eine Bestandsaufnahme und Implikationen für die Versorgungspraxis”.

Das Thema Forschung hat mich schon während dem Bachelorstudium gecatched. Ich bin ein Mensch, der viel hinterfragt und sucht dann nach Antworten. Und während dem Masterstudium wurde mir dann mehr und mehr klar, das reicht mir noch nicht aus. Ich möchte mehr wissen, ich möchte forschen. Und genau deshalb ist Forschung für mich ganz wichtig und auch das Richtige.

Ich bin nach Greifswald gekommen, weil das Institut für Pflegewissenschaft und interprofessionelles Lernen mir die perfekten Rahmenbedingungen für meine Promotion bietet. Man hat hier die nahe Bindung zur Universitätsmedizin und zu den Kliniken und auch den perfekten kollegialen Support in einem super Team. Und es ist einfach toll zu arbeiten.

In diesem Forschungsbereich existiert noch nicht viel Evidenz und wenn, dann eher veraltete Evidenz. Es geht primär um Prävalenzen von Pflegephänomenen und diesbezüglich besteht eine Art Evidenzlücke. Und genau außerdem können die Daten eventuelle Implikationen für die pflegerische Versorgungspraxis liefern. Und genau das ist es, was mich interessiert, und zwar mit Forschung etwas zur Verbesserung der pflegerischen Versorgung eventuell einmal beizutragen, auch wenn es nur teilweise Kleinigkeiten sind.

Also ich arbeite hier am Institut für Pflegewissenschaft primär in der Forschung und auch in der Lehre. Ich hospitiere aber auch einmal in der Woche in der pflegerischen Praxis, um einfach den Anschluss an die pflegerische Praxis nicht zu verlieren. Denn ich bin ja auch gelernter Gesundheits- und Krankenpfleger und habe auch Berufserfahrung und das ist mir sehr wichtig.

Des Weiteren bin ich natürlich auch primär in meinem Promotionsprojekt tätig. Da erforsche ich Pflegephänomene bei pflegebedürftigen Personen. Das bedeutet, wir erheben Prävalenz-Daten in Pflegeheimen und im Krankenhaussetting. Das heißt, was sind Pflegephänomene? Wir erheben dort zum Beispiel chronische Wunden, Stürze, Mobilität, Schmerzen usw. Das sind Pflegephänomene.

Bei der Pilotstudie handelt es sich um eine Längsschnittstudie. Das bedeutet, wir erheben zu mehreren Zeitpunkten die Pflegephänomene in dreimonatigen Abständen. Dadurch können wir sozusagen eventuelle Verläufe der Pflegephänomene und auch eventuelle Korrelationen der einzelnen Pflegephänomene wie zum Beispiel Mobilität und Dekubitus feststellen.

Mein primäres Ziel ist jetzt erst einmal, meine Promotion abzuschließen. Danach möchte ich auf jeden Fall weiterhin im akademischen Bereich tätig sein, vor allem im Bereich Forschung und Wissenschaft, weil mich das einfach sehr interessiert und weil ich dafür brenne. Und ich bin auch gespannt, wo mich noch meine Reise zukünftig hinführt.

Video-Portrait Nico Haller

Video-Portrait Anna Gros

... mit Anna Gros

Ich bin Anna Gros.

Ich arbeite bei den Kommunikationswissenschaften mit Schwerpunkt Organisationskommunikation.
Und heute sind wir hier im Gebäude am Ernst-Lohmeyer-Platz 3.

Ich promoviere zu öffentlicher Protestkultur in landwirtschaftlichen Verbänden und zu dem konkreten Fallbeispiel “Land schafft Verbindung”.
Ich hatte schon einmal hier in Greifswald den Bachelor studiert, in Kommunikationswissenschaft und Öffentliches Recht, und habe dann im Anschluss den Master an der Universität Erfurt in Kommunikationsforschung, Politik und Gesellschaft gemacht.

Und jetzt bin ich wieder hier. Ich bin durch die Literatur für mein Forschungsprojekt auf den Protestverband Land schafft Verbindung gestoßen und habe mich dann da weiter reingelesen und mich dann sehr für die öffentliche Protestkultur interessiert, die die vertreten, wie die analysiert und wahrgenommen wird. Und das ist ein Thema, was man, glaube ich, sehr gut aufbereiten kann und was mich einfach interessiert und fasziniert.

Ich bin in dem Projekt ArtIStrat und wir arbeiten da ganz eng zusammen mit den BWLern von der Hochschule Stralsund. ArtIFARM, das steht für Artificial Intelligence in Farming und ist in der Hochschule Stralsund angesiedelt. In Kooperation mit der Hochschule in Neubrandenburg, vielen Industriepartnern und landwirtschaftlichen Partnern entsteht eben dieses Bündnis.
Dort haben wir verschiedene Veranstaltungen, die wir auch besuchen. Wir haben Netzwerktreffen, wo wir ein bisschen durch Vorpommern touren und verschiedene Sachen angucken. Und wir haben aber auch den Strategiedialog, der von meinem Projekt initiiert ist und geleitet und moderiert wird.

In den Kommunikationswissenschaften speziell konzentrieren wir uns auch auf die interdisziplinäre Zusammenarbeit im Bündnis und erforschen auch die Kommunikation der verschiedenen Partner untereinander.
Wenn man eine Projektstelle anfängt, muss man sich natürlich erst mal an das ganze Projekt einarbeiten. Und diese Einarbeitungsphase dauert einfach ein bisschen, bis man wirklich einen guten Überblick hat. Aber ich bin ja betreut von Frau Professorin Thummes und da haben wir das so etabliert, dass wir uns fast jeden Donnerstag treffen und wirklich ein bis zwei Stunden über das Projekt und über die neuen Aufgaben reden. Und die Aufgaben, die erledige ich dann im Laufe der Woche. Versuche mir den letzten Tag noch für die Promotion aufzusparen, um da zu recherchieren. Und dann geht es weiter. Und so arbeiten wir wirklich gut Hand in Hand zusammen, dass das Projekt gut voranschreitet.

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Das Projekt ArtIStrat läuft jetzt erst mal für drei Jahre, beziehungsweise bin ich seit anderthalb Jahren dabei und im nächsten September läuft das dann aus. Aber eine Verlängerung für zwei Jahre ist geplant, so dass ich bis September 2027 da theoretisch dran arbeiten kann. In der Zeit möchte ich auf jeden Fall auch die Promotion beenden, also die Dissertation fertig schreiben, wenn es geht. Und danach muss man mal schauen, wie das ist. Also ich bin eben nicht in der Lehre wie andere Kollegen von mir, sondern ich bin eben in diesem Forschungsprojekt und wenn ich die Promotion geschafft habe, könnte man nach Postdoc-Stellen Ausschau halten. Aber es gibt immer mehr Promovierende als Postdoc-Stellen. Deswegen würde ich auch einen Job in der Praxis nicht ausschließen. Da war ich ja auch schon einmal und das kann ich mir auch wieder vorstellen.

Generell kann ich die Promotion hier an der Uni Greifswald, aber auch speziell in den Kommunikationswissenschaften sehr empfehlen. Wir haben ein sehr nettes Team. Wir unternehmen auch mal gemeinsam etwas, wir haben Klausurtagungen, wir gehen gemeinsam Mittagessen. Das ist sehr kollegial hier. Ich fühle mich sehr wohl. Ich habe ein nettes kleines Büro zugeteilt bekommen und kann natürlich auch alle Ressourcen der Uni nutzen. Also ich kann auf so viele Weiterbildungen gehen, wie ich möchte, bin ziemlich frei, in dem zu tun, wohin ich mich entfalten möchte, und darüber bin ich sehr froh.

Name: Anna Gros

Studiengang vor der Promotion:
B.A. Kommunikationswissenschaft und Öffentliches Recht (Uni Greifswald)
M.A. Kommunikationsforschung, Politik und Gesellschaft (Uni Erfurst)


Thema der Promotion: Öffentliche Protestkultur in landwirtschaftlichen Verbänden am konkreten Fallbeispiel “Land schafft Verbindung” am Institut für Politik- und Kommunikationswissenschaft

Bei RTG-PRO möchten wir ein besseres Verständnis der molekularen und zellulären Funktionen ausgewählter Protease-Systeme bei Infektionen und Entzündungen erlangen.

Forschungsbereich A - untersucht, wie Protease-Systeme das Gleichgewicht zwischen Typ-1- und Typ-2-Entzündungen regulieren und die bakterielle Kolonisation und Invasion fördern.

Forschungsbereich B - vertieft unser Verständnis für die Rolle von Proteasen in der Proteinqualitätskontrolle, da dies sowohl für die zelluläre Homöostase als auch für die Immunantwort zentral ist.

Forschungsbereich C - erhellt den Substratbereich, das Interaktom und die Sequenz-Struktur-Funktions-Beziehungen der ausgewählten Proteasen.

... mit Christopher, Felix, Jessica und Supradipta von RTG-PRO

Jessica: Ich heiße Jessica von Fournier, und ich arbeite hier als Doktorandin im Labor für Immunologie der Universitätsmedizin in Greifswald. Meinen Bachelor- und Masterabschluss habe ich hier erworben als ich Humanbiologie studiert hab.

 

Felix: Hallo, mein Name ist Felix Glinka, und ich arbeite bei der Universität Greifswald als Doktorand am Institut für Biochemie im Bereich Biotechnologie und Enzymtechnik. Nachdem ich meinen Bachelor in Biochemie an der Universität Bayreuth gemacht habe, zog ich nach Greifswald um meinen Master hier zu machen, auch in Biochemie.

 

Supradipta: Hi, ich heiße Supradipta De und ich bin Doktorandin hier am Institut für Molekulare Genetik und Infektionsbiologie an der Universität Greiswald in Deutschland. Also ich komme aus Indien und habe meinen Bachelor am SRM Institute of Science and Technology. Danach zog ich nach Schweden für meinen Master an der Universität in Lund. Und jetzt bin ich hier in Deutschland.

 

Christopher: Mein Name ist Christopher Saade. Ich bin Doktorand am Institut für Immunologie an der Universitätsmedizin Greifswald. Meinen Bachelor habe ich von der Notre Dame Universität im Libanon und habe meinen Master von der Universität Balamand. Und momentan befinden wir uns in einem der Labore im Institut der Immunologie, wo wir das meiste unserer Zellkultur Arbeit machen.

 

Jessica: Research Training Group (RTG, Graduiertenkolleg) ist eine Gruppe junger Wissenschaftler:innen, welche eng zusammen an einem ähnlichen Projekt arbeiten und unser Projekt heißt RTG-PRO, also research training group proteases und unsere Projekte drehen sich alle um Proteasen in Bakterien und den Wirt während einer Infektion. Und dieses Projekt wurde von der Universitätsmedizin als auch der Universität Greifswald in Kooperation mit dem Friedrich-Loeffler-Institut gestartet und ist hauptsächlich von der DFG finanziert.

 

Christopher: Als internationaler Student, war die Wahl für ein strukturiertes Promotionsprogramm die besser und weniger stressige Option für mich und das Thema war eigentlich das wichtigste Kriterium bei der Wahl des Projektes. Und ich wusste nichts anderes über zum Beispiel Greifswald, oder wo Greifswald ist, aber ich hatte dank dem Projekt die Chance, die Stadt kennenzulernen und meine Zeit hier zu genießen.

 

Supradipta: Dadurch, dass alle Doktorand:innen aus unterschiedlichen Instituten kommen, können sie sich und ihre Projekte gegenseitig unterstützen.

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Jessica: Ich würde sagen, dass es sehr vorteilhaft für Doktorand:innen ist, in so einem Graduiertenkolleg zu sein, hauptsächlich weil du immer deine Kolleg:innen hast die um dich herum da sind und dir helfen und dich unterstützen können. Also ich habe enge Kooperationen, aus deren Sicht ich auf mein Protein gucken kann, nicht nur aus meiner Perspektive sondern auch aus mehreren anderen Perspektiven.

 

Christopher: Absolut. Ich glaube dass alle Doktorand:innen im Kolleg die Chance haben an sehr interessanten Workshops teilzunehmen und auch an sehr interessanten Konferenzen.

 

Felix: Aber zum Beispiel Dinge wie die Entwicklung von Soft Skills oder besonders Networking sind sehr wichtige Themen in einer Karriere in der Wissenschaft und ohne richtige Hilfe bei der Orientierung durch ein strukturiertes Programm, wie zum Beispiel aus unserem Kolleg, ist es sehr einfach diese Dinge aus den Augen zu verlieren.

 

Christopher: Im Internationalen Kontext zu arbeiten war für mich persönlich sehr vorteilhaft. Ich hatte die Chance neue Leute aus der ganzen Welt zu treffen und jede:r von denen hatte eine eigene Geschichte, eigene Wege mit Problemen umzugehen, und Probleme anzugehen. Dazu hatte ich die Chance mit Kolleg:innen zusammenzuarbeiten die alle mit unterschiedlicher internationaler Erfahrung, und alle haben mir geholfen und mir Hilfe angeboten meine Promotion voranzubringen.

 

Supradipta: Ich bin sehr froh Teil der Gruppe zu sein in der ich jetzt bin in welcher Menschen unterschiedlicher Herkunft sind. Für uns hat das den Vorteil dass wir Wissen und auch kulturelle Unterschiede die wir haben teilen können. Wir lernen uns als Team kennen, und auch als Gruppe.

 

Felix: Ich finde das die Wissenschaft als Ganzes ziemlich international ist und die meisten Menschen aus unseren unterschiedlichen Instituten haben unterschiedliche kulturelle Hintergründe. Die Zusammensetzung unserer Gruppe fühlt sich für mich also nicht besonders divers an. Es fühlt sich natürlich an als Arbeitsumgebung.

 

Supradipta: Ja, auf jeden Fall. An erstem Punkt steht  das Interesse an dem Thema. Wenn du an deinem Promotionsthema interessiert bist, solltest du es definitiv machen. Und noch dazu, falls es sich um ein Kolleg handelt, würde ich das glaube ich wirklich empfehlen weil es dir eine Menge an Möglichkeiten bietet. Und da du mit deiner Promotion nicht alleine bist, glaube ich, dass das sehr vorteilhaft sein kann.

 

Jessica: Ich würde sagen, dass wenn du an einer Promotion interessiert bist, du dich zu aller erst informieren solltest ob du an dem Thema interessiert bist weil du dich wirklich diesem Thema widmen musst und dass für 3 oder mehr Jahre. und bezogen auf das strukturierte Programm würde ich sagen, dass ich es grundsätzlich empfehlen würde für Menschen die kein Problem mit Zeitdruck haben und für diejenigen, die vielleicht in der Wissenschaft bleiben wollen und vielleicht  und ein bisschen von der Motivation von außen profitieren denn in einem strukturierten Promotionsprogramm hast du keine Zeit herum zu spielen. Du hast wirklich viele Workshops und einen straffen Zeitplan weil die Finanzierung auf 3 Jahre ausgelegt ist und das ist dann meistens auch die Grenze. Aber das schöne, also die schöne Sache ist, dass die Projekte im strukturierten Programm normalerweise sehr gut vorbereitet und geplant sind. Es ist also normal die Promotion in den 3 oder 3,5 Jahren auch zu schaffen.

 

Supradipta: Ja, ihr findet mich meistens im Labor am experimentieren und sonst findet ihr mich im Büro wo ich dann Daten analysiere das ist so das meiste von meiner Zeit. Außerdem haben wir als Kolleg monatliche Seminare wo wir unsere Themen besprechen und auch Wissen und Techniken austauschen.

 

Felix: Ich würde nicht sagen, dass ich so etwas wie eine Routine in meiner Arbeit habe, da die meisten meiner Experimente von meinen Ergebnissen in vorherigen Experimenten abhängen, Ich mache also jeden Tag oder jede Woche etwas neues, aber der konsistenteste Teil ist, dass die Experimente mehr Planung brauchen als anfänglich gedacht und deutlich mehr Evaluation im Nachgang. Ich verbringe etwa die Hälfte meiner Zeit im Büro und die andere im Labor.

 

Christopher: Das ist eine schwer zu beantwortende Frage. Also, ich bin grade noch im zweiten Jahr meiner Promotion, aber eine Option wäre weiter in der Wissenschaft zu bleiben, da Forschung einfach sehr interessant ist. Und ich glaube, dass wenige Dinge im Leben einem das Gefühl geben können wenn man an einem Experiment gearbeitet hat und dann tolle Daten heraus bekommt.

 

Felix: Momentan glaube ich, dass ich gerne in der Wissenschaft bleiben möchte, dass heißt also eine PostDoc Stelle anzustreben  nach meiner Promotion. Irgendwann möchte ich aber in die Privatwirtschaft wechseln wegen besserer Jobsicherheit und besseren Arbeitsverträgen. Mein Traumjob wäre in der Zukunft in der Medizin oder in der Medikamentenentwicklung zu arbeiten.

Video-Portrait RTG-PRO


Name: Hannes Wolfgramm

Studiengang vor der Promotion:
B.Sc. Biologie (TU Dresden), 
M.Sc. Molekularbiologie und Physiologie (Universität Greifswald)

Thema der Promotion:Analyse differentieller Genexpressionsmuster und Charakterisierung von Subpopulationen von Staphylococcus aureus im Infektionsmodel (seit November 2020)

Institut/Fachbereich, an dem promoviert wird: Interfakultäres Institut für Genetik und Funktionelle Genomforschung, Abteilung Funktionelle Genomforschung

... mit Hannes Wolfgramm

Über welchen Weg bist du zu deiner Promotion gekommen und warum hast du dich dafür entschieden?

Ich bin aufgrund der Funktionellen Genomforschung hier zum Masterstudium nach Greifswald gekommen und habe meine Masterarbeit bereits im Zusammenhang mit meinem aktuellen Promotionsthema geschrieben. Dabei war (und ist) sowohl das Thema als auch das Forschen an sich für mich so interessant, dass ich nach der doch recht übersichtlichen Zeit meiner Masterarbeit sehr gerne weiter daran arbeiten wollte. Ich bin sehr froh, dass das auch möglich war. Generell legte die Freude am Forschen und eine gewisse Begeisterung, erworbenes Wissen auch weiterzugeben, eine Promotion im universitären Umfeld für mich nahe.

Warum genau dieses Thema?

Das Thema ist spannend – erstmal für mich ganz persönlich. Das ist eine wichtige Stütze, wenn man über mehrere Jahre damit befasst ist. Mich begeistert die Suche nach Mustern und darüber das Finden von Zusammenhängen. Jenseits dieser persönlichen Begeisterung für das Projekt ist es aber auch ein relevantes Thema. Staphylococcus aureus gehört zu den häufigsten Erregern bakterieller Infektionen beim Menschen und kann eine Vielzahl akuter aber auch chronischer Krankheitsverläufe hervorrufen.

Was sind deine Zukunftspläne?

(Was für eine gemeine Frage, die Zukunft wird zeigen, was möglich ist. Die Welt ein bisschen besser machen ist immer ein guter Plan, oder?)

Erstmal werde ich noch einige Zeit promovieren. Langfristig wäre ich sehr gern in einem Bereich tätig, der Wissen weiterträgt. Ich kann mir sehr gut vorstellen, weiter im universitären Umfeld Lehre und Forschung zu vereinen, finde aber auch andere Bereiche der Wissenschaftskommunikation sehr reizvoll. Wohin es dann konkret geht, werde ich dann sehen.

Video-Portrait Hannes

Video-Portrait Susanne

... mit Susanne Nicolai

Über welchen Weg bist du zu deiner Promotion gekommen und warum hast du dich dafür entschieden?

Ich habe lange überlegt, ob eine Promotion das Richtige für mich ist und habe mir immer gedacht, „ich mach das nur, wenn das Thema mich so richtig begeistern kann“. Über einen E-Mail-Verteiler bin ich auf die Stellenausschreibung am Lehrstuhl für Nachhaltigkeitswissenschaft und Angewandte Geographie gestoßen und wusste sofort, „das ist genau, was ich will“. Ich finde die Möglichkeit, sich mehrere Jahre intensiv mit einem Thema auseinandersetzen zu können, dabei sowohl thematisch als auch viele Kompetenzen dazuzulernen und mich in der Forschung ausprobieren zu können, sehr spannend und gewinnbringend.

Warum genau dieses Thema?

Der Klimawandel steht uns nicht bevor, er nimmt bereits seinen Lauf. Es gibt wenige Themen, die so dringlich sind, wie die Abdämpfung der Klimakrise. Gleichzeitig verschärft der Klimawandel bereits bestehende soziale Ungleichheiten und Menschenrechte werden verletzt. Nachdem ich mich lange privat mit diesem Thema auseinandergesetzt habe, schrieb ich meine Masterarbeit zum Thema Klimagerechtigkeit. Nun kann ich in meiner Promotion daran anknüpfen, indem ich emotionale und moralische Aspekte erforsche, die Menschen zu Verhaltensänderungen bewegen.
Im Psychologiestudium habe ich gelernt, dass Menschen längst nicht so rationale Entscheider*innen sind, wie wir das immer annehmen. Emotionen spielen in Entscheidungsprozessen eine wichtige Rolle. Wie genau die aber aussieht, da ist noch eine Lücke. Das interessiert mich.

Was sind deine Zukunftspläne?

Da ich noch am Anfang der Promotion stehe (im ersten Jahr), habe ich darauf noch keine konkrete Antwort. Ich bin auch überzeugt davon, dass sich viele Dinge zur richtigen Zeit ergeben. Aktuell kann ich mir vorstellen, weiterhin in der Forschung zu bleiben. Da ich ja aber auch in einem Feld tätig bin, das sehr anwendungsorientiert ist, wechsle ich nach der Promotion vielleicht auch zu einem Umweltverband, um meine Forschungserkenntnisse dann in die Tat umsetzen zu können.

Name: Susanne Nicolai
Studiengang vor der Promotion: Psychologie (Universität Lübeck, Universität Heidelberg, Universiteit Aarhus (DK)
Thema der Promotion: The role of justice sensitivity and various moral emotions on pro-environmental behavior, seit Oktober 2020 am Institut für Geographie und Geologie (Lehrstuhl für Nachhaltigkeitswissenschaft und Angewandte Geographie)

Name: Melanie Zacharias
Studiengang vor der Promotion: Forstwissenschaften (B.Sc. & M.Sc.) an der Technischen Universität Dresden
Thema der Promotion: Phenotypic plasticity and local adaptation in Picea glauca in Alaska (seit 01.04.2018)
Institut: Institut für Botanik und Landschaftsökologie, AG Allgemeine und spezielle Botanik  

... mit Melanie Zacharias

Über welchen Weg bist du zu deiner Promotion gekommen und warum hast du dich dafür entschieden?

Wissenschaft hat mich schon immer interessiert und ich hatte nach der Masterarbeit das Bedürfnis, ein noch größeres Projekt allein bearbeiten zu wollen. Vor allem die Freiheit, das selbstständige Arbeiten sowie die Tatsache, dass man für das Reisen bezahlt wird, hat mich gereizt. Deshalb habe ich nach dem Studium ein Praktikum and der University of Auckland gemacht, um mal in den wissenschaftlichen Alltag reinzuschnuppern und zu checken, ob das wirklich etwas für mich ist. Außerdem wollte ich mein Englisch verbessern. Ich hatte schon von einigen Seiten gehört, dass es schwierige Zeiten im Promotionsprozess geben wird. Deshalb wollte ich mir sicher sein, dass es der richtige Weg für mich ist. Während ich noch im Ausland war, habe ich dann die Stellenanzeige für meine heutige Promotion entdeckt, die inhaltlich genau meinen Vorstellungen entsprochen hat, und mich beworben. 

Warum genau dieses Thema?

Ich habe mich in der Natur schon immer sehr wohl gefühlt und mag einfach Bäume. Als ich in der 10. Klasse dann Genetik im Biologieunterricht hatte, hat mich dieses Thema so fasziniert, dass ich seitdem etwas mit Genetik machen wollte. Die genetischen Strukturen und Anpassungsprozesse von Bäumen bzw. Waldökosystemen zu entschlüsseln, fühlt sich für mich wie die perfekte Kombination an. Ich fühle mich, als könnte ich die kleinen Geheimnisse der Bäumen lüften. Außerdem war die Feldarbeit in Alaska ein echtes Abenteuer. Die Kombination aus Feldarbeit im Wald, der Arbeit im Labor sowie dem Auswerten und Schreiben am Computer mag ich sehr. 

Was sind deine Zukunftspläne?

Ich möchte in der Wissenschaft bleiben und die nächste Station ist eine Postdoc-Stelle, gern auch im Ausland. Zudem finde ich Wissenschaftskommunikation sehr interessant und könnte mir auch vorstellen, in dem Bereich zu arbeiten.

Video-Portrait Melanie

Video-Portrait Anne

... mit Anne Brauer

Über welchen Weg bist du zu deiner Promotion gekommen und warum hast du dich dafür entschieden?

Die Promotion war für mich quasi die natürliche Fortsetzung des wissenschaftlichen Werdegangs. Zum Ende meines Masters habe ich viel hin und her überlegt und mich informiert, was es nun für Möglichkeiten gibt. Dabei wurde mir klar, dass ich schon erst mal in der Wissenschaft bleiben wollte und ich habe  gezielt nach Promotionen gesucht und gefragt. Zu dem Stipendium kam es dann, weil ich das Thema interessant und wichtig fand und finde und ich gerne in dieser Arbeitsgruppe forschen wollte, aber keine Stelle frei war. So habe ich mich mit meinem Thema auf ein Promotionsstipendium der Deutschen Bundesstiftung Umwelt beworben und war erfolgreich damit.

Warum genau dieses Thema?

Ich untersuche die mikrobielle Gemeinschaft, die auf den Samen von Seegras wohnt und wie sie die Keimung der Samen beeinflusst. Damit kann ich einen Beitrag leisten besser zu verstehen, warum Seegrassamen geringe Keimungsraten haben und vielleicht dazu beitragen, dass das Restaurieren von Seegraswiesen in Zukunft einfacher wird. Seegräser sind die einzigen Blühpflanzen der Meere – sie ähneln dem Gras, dass man von der Wiese kennt, sie haben Wurzeln, grüne längliche Blätter und sie blühen und bilden Samen. Auch Seegräser bilden Wiesen, nur eben unter Wasser. Diese erfüllen viele wichtige Ökosystemdienstleistungen (zum Beispiel speichern sie Kohlenstoff und schützen Küsten vor Erosion) und sind damit auch für uns Menschen unheimlich wichtig. Durch menschliche Einflüsse, wie beispielsweise der Nährstoffeintrag in Küstengewässer, das Ankern in Seegraswiesen und Grundfischerei, schrumpfen die Seegraswiesen. Ich möchte einen kleinen Beitrag leisten um dem entgegenzuwirken und so der Natur, dem Meer und uns etwas Gutes tun.

Was sind deine Zukunftspläne?

Die Promotion erfolgreich beenden :D und dann kann ich mir im Moment ganz gut vorstellen in der Forschung zu bleiben, allerdings liegt es mir auch am Herzen, Forschungsergebnisse zu kommunizieren, die Gesellschaft teilhaben zu lassen, an dem was wir tun und bei Kindern den Forschergeist zu wecken. Also vielleicht findet man mich dann auch eher in der Umweltbildung wieder.

Name: Anne Brauer
Studiengang vor der Promotion: Master Biodiversität und Ökologie in Greifswald, Bachelor Biochemie in Greifswald, Auslandsaufenthalte in Russland (Sankt Petersburg) und Kap Verde (Mindelo)
Thema der Promotion: Das Mikrobiom des Seegrassamens – der Schlüssel zur Restaurierung verlorener Wiesen?, begonnen im Januar 2020, gefördert von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt
Institut/Fachbereich, an dem promoviert wird: Institut für Mikrobiologie Junior-Forschungsgruppe Aquatische Mikrobiome und Forschungsgruppe Bakerienphysiologie

Name: Edgar Nazarenus
Studiengang vor der Promotion: M.Sc. Psychologie (Universität Greifswald)
Promotionsthema: Generalisierung von Extinktionslernen: grundlegende Mechanismen, individuelle Differenzen und klinische Implikationen für die Ätiologie und Behandlung von Angststörungen (seit 01.02.2021)
Institut: Institut für Psychologie, Lehrstuhl für Klinische Psychologie und Psychotherapie

... mit Edgar Nazarenus

Über welchen Weg bist du zu deiner Promotionsstelle gekommen?

Im Herbst letzten Jahres wurde hier eine Stelle als wissenschaftlicher Mitarbeiter ausgeschrieben. Im Aushang wurde auch die Möglichkeit einer Promotion erwähnt. Nachdem ich das gelesen hatte, habe ich mich auf die Stelle beworben. Kurze Zeit später erhielt ich die Einladung zum Vorstellungsgespräch. Da bin ich hin und ungefähr eine Woche später bekam ich die Zusage. Seit Februar arbeite ich jetzt hier.

Warum hast du dich dafür entschieden?

Mit unserer Forschungsarbeit möchten wir Grundlagen schaffen, um bestehende psychotherapeutische Verfahren zu verbessern. Im Idealfall würden wir dazu beitragen, das bestimmte Behandlungsmethoden besser wirken. Das finde ich sehr sinnvoll, weil dadurch das Leiden der Patienten reduziert wird. Menschen zu helfen, war damals auch der entscheidende Grund für mein Psychologiestudium.
Ursprünglich wollte ich mit meinem Studium auch psychologischer Psychotherapeut werden. Deswegen bin ich besonders froh über das sogenannte Ostsee-Modell. Als Scientist-Practioner kann ich Forschung und therapeutische Praxis miteinander verbinden. Das sorgt für Synergien, da sich beide Tätigkeiten prima ergänzen.

Warum genau dieses Thema?

Angststörungen zählen zu den häufigsten psychischen Störungen. Dafür gilt die sogenannte Expositionstherapie als beste Behandlungsmethode. Hier werden die Patienten dazu angeleitet, sich ihren Ängsten aktiv zu stellen, um erwartungsinkonsistente Erfahrungen zu machen. Also das zum Beispiel negative Konsequenzen ausbleiben, die der Patient zuvor gefürchtet hat. Das führt häufig zu einer Reduktion der Angstsymptomatik. Forscher gehen davon aus, dass diese Angstreduktion durch einen bestimmten Lernprozess – das sogenannte Extinktionslernen – vermittelt wird.
Bei unserem Forschungsprojekt geht es speziell um die Generalisierung von Extinktionslernen. Das meint den Transfer der Expositionserfahrung auf nicht eingeübte Kontexte und Situationen. Da man nicht jedes gefürchtete Szenario mit dem Therapeuten durchspielen kann, hat die Generalisierung von Extinktionslernen eine hohe klinische Relevanz. Ich finde das sehr spannend und bin froh, mich mit dem Thema zu beschäftigen.

Was sind deine Zukunftspläne?

Erstmal promovieren und die Ausbildung zum psychologischen Psychotherapeuten abschließen. Danach würde ich gerne weiter als Post-Doc und Psychotherapeut arbeiten und mich weiterbilden. Im klinischen Bereich gibt es viele Themen, die mich interessieren. Neben klassischer Verhaltenstherapie finde ich zum Beispiel auch achtsamkeitsbasierte Ansätze sehr interessant.

Video-Portrait Edgar

Video-Portrait Lisa

... mit Lisa Männer

Über welchen Weg bist du zu deiner Promotion gekommen und warum hast du dich dafür entschieden?

Da ich viel Spaß an meiner Masterarbeit im Bereich Populationsgenetik hatte, wollte ich weiterhin in der Genetik bleiben. Ich wusste, dass wenn ich eine Doktorarbeit schreibe, dann nur, wenn ich Genetik mit im Thema habe. Ich habe also Stellenanzeigen hauptsächlich im Internet gesucht. Hätte ich nichts im Bereich Genetik gefunden, hätte ich mich vermutlich erst einmal auf einen Beruf beworben. Nach ein paar Wochen habe ich die Ausschreibung für meine Doktorarbeit auf ResearchGate im Internet gefunden. Das Thema beinhaltete Genetik und war Teil eines Graduiertenkollegs. Ich sollte eine Schneckenzucht beaufsichtigen und ich konnte viel reisen, es hat mich einfach angesprochen. So habe ich mich beworben und wurde zum Vorstellungsgespräch eingeladen. Ich war sehr nervös, hab mich aber gut vorbereitet und wurde dann auch genommen.

Warum genau dieses Thema?

Während meines Masters ist eine neue Arbeitsgruppe mit dem Schwerpunkt Populationsgenetik an mein damaliges Institut gekommen. Ich habe mich damals noch in keinem Fachbereich der Biologie richtig zu Hause gefühlt. Diese neue Arbeitsgruppe hat aber Vorlesungen und Praktika angeboten und durch Zufall bin ich noch in einen der Praktika reingerutscht. Während des Praktikums hatte ich so viel Spaß, dass ich gemerkt habe, dass ich in dem Bereich gerne meine Masterarbeit schreiben würde. Einer der Betreuer des Praktikums hat gemerkt, wie viel Freude mir die Arbeit macht und hat mir eine Masterarbeitsstelle angeboten. Auch während meiner Masterarbeit hatte ich viel Spaß an der Genetik und wusste, dass das auf jeden Fall zumindest Teil meiner Doktorarbeit sein muss. Zudem konnte ich durch mein Thema viel reisen. Das war ein großer Pluspunkt.
Auch bietet das Graduiertenkolleg viele Vorteile. Es wird schon darauf geachtet, dass man nicht ewig an seiner Doktorarbeit sitzt, was ich als großen Vorteil erachtet habe. Man hat mehr Geld zur Verfügung. Man kann sich als Teil der Doktorarbeit in bestimmten Bereichen weiterbilden, kann Workshops und Kurse belegen. Ich habe zum Beispiel einen Python-Kurs machen können, weil ich das Programmieren für ein Projekt meiner Arbeit gebraucht habe. Da der Kurs bei unseren Kollaborationskollegen in Bonn stattgefunden hat, war ich einen Monat in Bonn und habe mich dort weitergebildet. Das war echt toll und ich habe sehr viel gelernt.

Was sind deine Zukunftspläne?

Ich bin mir momentan noch unsicher, ob ich in der Wissenschaft bleiben möchte. Ich könnte mir eine PostDoc-Stelle vorstellen, aber dann müsste sie mir schon sehr gut gefallen. Ich hatte mir auch überlegt, etwas mehr in die Wissenschaftskommunikation zu gehen, also sowas wie Wissenschaftsjournalismus oder Wissenschaftsdesign, da ich finde, dass die Wissenschaft noch immer zu wenig nach außen kommuniziert und oft einfach zu sehr in ihrer eigenen „Blase“ vor sich hinarbeitet. Außerdem fehlt mir in der Wissenschaft manchmal das Kreative und ich würde gern wieder mehr Kreativität in mein Arbeitsleben bringen und nicht nur stur Daten auswerten.

Name: Lisa Männer
Studiengang vor der Promotion: M.Sc. in Biology, Universität Ulm
Thema der Promotion: Quantifying genetic and environmental effects in adaptation to different habitats in the morphologically variable New Zealand mud snail, Potamopyrgus antipodarum. (seit April 2018)
Institut/Fachbereich: Zoologisches Institut und Museum, AG Vogelwarte (Fachbereich: Biologie/Zoologie), Teil des Graduiertenkollegs RESPONSE

Name: Carolin Mundinger
Studiengang vor der Promotion: B.Sc. Biologie der Organismen an der Universität Osnabrück; M.Sc. Ökologie (Evolution und Naturschutz) an der Universität Potsam
Promotionsthema: Seit April 2018; Bei Prof. Gerald Kerth am Zoologischen Institut in der Arbeitsgruppe Angewandte Zoologie und Naturschutz mit dem Thema Relative importance of plastic and genetic responses to weather conditions in long-lived bats.

... mit Carolin Mundinger

Über welchen Weg bist du zu deiner Promotion gekommen und warum hast du dich dafür entschieden?

Ich wollte eigentlich schon immer promovieren, aber wusste gar nicht genau in was oder mit welchem Thema. Nachdem ich nach dem Master ein paar Monate eher ziellos gesucht hatte, habe ich mich dann doch erstmal für Vollzeitarbeiten entschieden und eine Stelle in einem Planungsbüro angenommen ... daraus sind mehrere Jahre geworden, in denen ich in verschiedenen Bereichen der Arbeitswelt eines Biologen gearbeitet habe, aber immer noch den Wunsch nach der Promotion im Hinterkopf hatte. Gerade das selbstständige Arbeiten, das Uni-Umfeld und „mein eigenes“ Thema haben mir gefehlt. Warum ich mich für meine Stelle entschieden habe: Ich habe in meinen Jahren im Planungsbüro primär mit Fledermäusen gearbeitet und bin seitdem von diesen tollen Tierchen und ihrer Biologie begeistert. Als ich die Stelle bei Prof. Kerth gesehen hatte, wusste ich sofort, dass die zu 100 % zu mir passt. Vor allem auch, dass Feldarbeit einen Teil der Stelle ausgemacht hat, was mir wichtig war.

Warum genau dieses Thema?

Wir haben einen tollen Datensatz über 25 Jahre für Kolonien der Bechsteinfledermaus bei Würzburg, d. h. wir können damit Langzeittrends auswerten, Stammbäume erstellen, in Morphologie und Phänologie der Tierchen schauen etc. Mein Schwerpunkt ist dabei die Anpassung der Fledermäuse an Wetterkonditionen, was in Zeiten des Klimawandels natürlich extrem spannend ist! Wir wollen wissen, welche phänotypische Anpassungen an z. B. Temperaturen stattfinden, welche genetischen Grundlagen dahinter stecken und welche Konsequenzen das letztendlich für die Fledermauskolonien hat.

Was sind deine Zukunftspläne?

Die Arbeit in der Wissenschaft finde ich auch nach drei Jahren in der Promotion super spannend und habe noch viele Ideen, was ich gerne auswerten würde. Deswegen werde ich nach der Promotion als Elternvertretung einen PostDoc in meiner Arbeitsgruppe anfangen und damit auch (zum ersten Mal) richtig in die Lehre einsteigen.

Video-Portrait Carolin

Video-Portrait Claudius

... mit Clauius Thelen

Über welchen Weg bist du zu deiner Promotion gekommen und warum hast du dich dafür entschieden?

Während meines Masterstudiums an der Universität Rostock habe ich festgestellt, wie viel Spaß mir die Forschung macht. In Seminaren haben wir damals aktuelle Forschungsergebnisse besprochen und einen Einblick in die Forschung bekommen. Von da an wollte ich selbst Antworten auf bisher noch unbeantwortete Fragen finden. 

Warum genau dieses Thema?

Mich fasziniert das menschliche Verhalten (im Kontext der BWL das Kaufverhalten) - in diesem Bereich habe ich mir zunächst verschiedenste Themen angeschaut. Für meine Entscheidung war am Ende der aktuelle Stand der Forschung ausschlaggebend, also zu welchen Themen es bereits Forschung gab, aber dennoch noch Forschungslücken. Als Empfehlung kann ich sagen, dass man sich irgendwann einfach für ein Thema entscheiden und loslegen sollte - das perfekte Thema gibt es nicht.

Was sind deine Zukunftspläne?

Natürlich möchte ich meine Promotion erstmal erfolgreich abschließen - aktuell bin ich bei der Datenauswertung - was danach kommt, mal sehen... Auf jeden Fall war ich überrascht, wie viel Spaß mir die Lehre, als Ausgleich zur Forschung, macht und könnte mir vorstellen, beides weiterzuverfolgen.

Porträt Claudius Thelen

Name: Claudius Thelen
Studiengang vor der Promotion: B.Sc. Wirtschaftswissenschaften (Fachrichtung: BWL, 2014 - 17), M.Sc. Dienstleistungsmanagement (2017 - 19), beides Universität Rostock
Thema der Promotion: Kaufverhaltenswirkung des Framings von Bundle-Rabatten" (seit April 2020) 
Institut/Fachbereich: Lehrstuhl für ABWL, insbesondere Marketing (Herr Prof. Dr. Pechtl)

Name: Robert Huber
Studiengang vor der Promotion: Psychologie (B.Sc. & M.Sc.) in Greifswald 
Promotionsthema: seit 10.2020 es geht um affektive Reaktion auf emotionale Gesichter von Ingroup und Outgroup Personen
Institut/Fachbereich: Institut für Psychologie - Allgemeine Psychologie I (Schwerpunkt Kognitionspsychologie)

... mit Robert Huber

Über welchen Weg bist du zu deiner Promotion gekommen und warum hast du dich dafür entschieden?

Ich weiß gar nicht, ob mein Weg so ein üblicher oder unüblicher Weg ist, ich habe auf jeden Fall schon von ähnlichen gehört und von ganz anderen. Es hat damit angefangen, dass ich noch mitten in meiner Masterarbeit steckte, als meine damalige Betreuerin mir gesagt hat, dass sie demnächst in Mutterschutz gehen wird und am Lehrstuhl eine Elternzeitvertretung gesucht wird. Da ich gerade nach Bachelor- und Masterarbeit großen Spaß am wissenschaftlichen Arbeiten hatte, dachte ich, dies wäre eine coole Option, um weiter in diesem Bereich bleiben zu können. Während dieser Zeit hat sich dann tatsächlich erst mein Promotionsthema entwickelt und ich habe mich für das Bogislaw Stipendium der Universität beworben. Welches ich dann glücklicherweise auch erhalten habe.

Warum genau dieses Thema?

Ich habe mich schon in meiner Bachelor- und Masterarbeit mit Emotionen beschäftigt, allerdings noch unter einem etwas anderen Schwerpunkt, dort ging es eher um die Authentizität von Emotionen. Aber daher kam schon mal das Interesse weiter daran zu arbeiten. Das Interesse an der Ingroup/Outgroup Forschung kommt daher, dass wenn man die ganze Idee dahinter weiterspinnt, könnte man die Gruppen ja auch auf unterschiedliche Kulturen beziehen und da meiner Familie selbst Migrationshintergrund hat, ist dies für mich besonders interessant.

Was sind deine Zukunftspläne?

Zunächst einmal möchte ich weiter an diesem Thema arbeiten und meine Dissertation dazu schreiben. Danach plane ich noch die Psychotherapeutenausbildung anzufangen und abzuschließen, da ich mein Psychologiestudium ursprünglich mit diesem Ziel begonnen habe und es mir wichtig ist, dieses Ziel zu erfüllen. Da ich die Arbeit mit Patientinnen und Patienten noch aus Praktika im Rahmen des Studiums kenne und ich gerne meinen Beitrag dazu leisten möchte.

Video-Portrait Robert

Video-Portrait Meline

... mit Meline Brendel

Über welchen Weg bist du zu deiner Promotion gekommen und warum hast du dich dafür entschieden?

Über welchen Weg bist du zu deiner Promotion gekommen und warum hast du dich dafür entschieden?

Ich war mir bis zum Ende meiner Masterarbeit nicht sicher, ob ich promovieren möchte. Aber ich wusste immer, dass wenn ich promoviere, dann muss es ein Thema sein, das mich durch und durch begeistert. Als ich dann über einen E-Mail-Verteiler die Stellenausschreibung für meine Doktorarbeit gesehen habe, hatte ich sofort großes Interesse und habe mich auf die Stelle beworben, weil sie genau das beinhaltet, was mir wichtig war: Sie hat ein aktuelles Thema, bei dem ich das Gefühl habe, dass es wichtig ist und "gesellschaftliche Relevanz" hat, das zu erforschen.. 

Warum genau dieses Thema?

Moore, Klimaschutz und das alles mit Anwendungsbezug!

Dazu muss ich vielleicht etwas weiter ausholen: Es geht in meiner Doktorarbeit ja um Paludikultur, also Landwirtschaft auf (wieder-)vernässten Mooren. Wie viele wissen, sind nasse Moore extrem wichtig im Kampf gegen den Klimawandel. Trockene Moore, auf denen Landwirtschaft betrieben wird, gibt es hierzulande sehr viel. Leider sind diese trockenen Moore große Treibhausgasemittenten, sie beschleunigen also den Klimawandel. Diese trocknen Moore können aber wiedervernässt werden, sodass sie wieder Kohlenstoff speichern und so wieder eine große Hilfe im Kampf gegen den Klimawandel sind. Das Problem ist aber, dass diese Moore / Landwirtschaftsflächen ja die Lebensgrundlage der Landwirte sind. Deswegen forschen wir daran, wie man Landwirtschaft auf nassen Mooren machen kann, sodass wir unser Klima schützen und gleichzeitig den Landwirten eine Alternative zur konevtionellen Landwirtschaft bieten. Das heißt ich kann idealerweise mit meiner Forschung einen Teil zum Kampf gegen den Klimawandel beitragen - und genau deshalb fasziniert mich dieses Thema so sehr.

Was sind deine Zukunftspläne?

Erst mal möchte ich meine Doktorarbeit machen, das sind ja noch gute 2.5 Jahre. Und danach würde ich langfristig gern in die Wissenschaftskommunikation gehen. Denn ich finde es sehr wichtig, dass die Gesellschaft versteht, wie Forschung funktioniert, warum sie so wichtig ist und was Forschung überhaupt bedeutet.

Porträt Meline Brendel

Name: Meline Brendel
Studiengang vor der Promotion: B.Sc. Biologie und M.Sc. Biologie, beides an der Universität Hamburg
Thema der Promotion:  Biomasseauf- und -abbau von Rohrkolben und Typha bei Wasserstandsschwankungen seit September 2022
Institut/Fachbereich: Institut für Botanik und Landschaftökologie am Fachbereich Biologie


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