Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus 2023
Publikation zum Gedenktag 2023
Die Vorträge der Veranstaltung am 27. Januar 2023 sind jetzt in den Greifswalder Universitätsreden erscheinen demnächst.
Die Publikation Verfolgte Kommunisten können Sie über die Hochschulkommunikation der Universität beziehen.
Die Universität Greifswald und die Universitäts- und Hansestadt Greifswald laden ein zum Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus.
Es referieren Dr. Philipp Neumann-Thein, Stellvertretender Direktor der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora, und Dr. Cornelius Lehmann, Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Historisch-Technischen Museum Peenemünde. Moderiert wird die Veranstaltung von Prof. Dr. Joachim Lege von der Universität Greifswald. Es musizieren Angehörige der Musikschule Greifswald.
Freitag, 27. Januar 2023
19:00 Uhr
Bürgerschaftssaal im Greifswalder Rathaus
Am 27. Januar 1945 wurden die Überlebenden des Konzentrationslagers Auschwitz von sowjetischen Truppen befreit. Etwa eine Million Menschen waren hier grausam gequält und ermordet worden, weil sie dem Bild einer auf Rassenwahn beruhenden Ideologie nicht entsprochen oder weil sie sich den Nationalsozialisten widersetzt hatten. Seit Bundespräsident Roman Herzog den Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus 1996 ausrief, widmen die Universität und die Universitäts- und Hansestadt Greifswald dem 27. Januar besondere Aufmerksamkeit und stellen jedes Jahr eine andere Opfergruppe in den Mittelpunkt. Die diesjährige Veranstaltung widmet sich der Verfolgung von Kommunisten im Nationalsozialismus.
Innerhalb des deutschen Widerstandes hatten die Kommunisten die höchste Opferzahl zu beklagen. In der Folgezeit wurde die Erinnerung an sie einerseits in der DDR zur Legitimation der SED-Diktatur benutzt, andererseits in der alten Bundesrepublik aus politischen Gründen missachtet. Doch hinter diesen erinnerungspolitischen
Auseinandersetzungen stehen Individuen, die wegen ihres aktiven Widerstands oder auch nur wegen ihrer politischen Einstellung verfolgt, verhaftet oder ermordet wurden. An dieses Leiden möchten wir in diesem Jahr erinnern. Im Rahmen der Gedenkveranstaltung wird sich Dr. Philipp Neumann-Thein mit der Verfolgung kommunistischer Gruppen durch die nationalsozialistische Herrschaft und der darauf aufbauenden Erinnerungspolitik beschäftigen. Dr. Cornelius Lehmann wird dem individuellen Schicksal des in Zinnowitz lebenden, niederländischen Kommunisten Johannes ter Morsche nachgehen, der wegen seines Einsatzes für Zwangsarbeiter in der Heeresversuchsanstalt Peenemünde 1944 hingerichtet wurde. Das musikalische Rahmenprogramm wird von der Musikschule Greifswald gestaltet.
Die Referenten
Dr. Philipp Neumann-Thein ist Stellvertretender Direktor der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora und forscht zur Geschichte und Nachgeschichte der nationalsozialistischen Verbrechen.
Dr. Cornelius Lehmann ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Historisch-Technischen Museum Peenemünde und arbeitet dort an der Neukonzeption der Ausstellung mit.
Hochschulkommunikation
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Telefon +49 3834 420 1150
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