Gorillaschädel geschnitten
Das erste Sammlungsobjekt im Jahr 2012 ist ein geschnittener Gorillaschädel. Er wurde im Jahr 1953 unter der Leitung des damaligen Institutsdirektors Richard Nikolaus Wegner präpariert und montiert. Dabei handelt es sich um einen im Gabungebiet aufgefundenen männlichen Gorilla. Er befindet sich im Bestand der vergleichend-anatomischen Sammlung des Instituts für Anatomie und Zellbiologie.
Dieser zu Studienzwecken präparierte Schädel wurde dreimal in der Frontalebene geschnitten. Das Besondere an dem Objekt ist der auf einer Schienenkonstruktion befestigte Hinterkopf, was sowohl Lehrenden als auch Studierenden einen Einblick in das Innere des Schädels ermöglichte und ihnen die Gelegenheit gab diesen auch im Ganzen zu betrachten. Heute würde man auf eine zerstörungsfreie Methode wie die Computertomografie zurückgreifen, um Schnitte anzufertigen.
Die anatomische Lehrsammlung wurde 1750 durch Andreas Westphal (1720 – 1788) ins Leben gerufen. In jenem Jahr kaufte er die Sammlung von Andreas Scharschmidt auf, welche den Grundstock der Sammlung bildet. Christian Rosenthal (1780 – 1829) hatte es sich zur Aufgabe gemacht, die Sammlung auf dem Gebiet der vergleichenden Anatomie auszubauen. Er nahm sich insbesondere der Anatomie von Seetieren an und so kam es auch, dass sich über viele Jahre ein ganzes Walskelett im Besitz des Instituts befand. In besonderer Weise hat sich Richard Nikolaus Wegner (1884 – 1967) um die Sammlung verdient gemacht. Dank seiner Expeditionen nach Mittel- und Südamerika präsentiert sich die Sammlung in ihrer heutigen einzigartigen Vielfalt und Pracht.
Weitere Informationen
Text und Bilder: Steven Rogalski (Museologie-Praktikant der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig)
Eine Besichtigung der vergleichend-anatomischen Sammlung ist nach vorheriger Anmeldung möglich.
Ansprechpartnerin:
Frau Arlette Deutsch
Telefon: +49 3834 86-5308