... ein Hort kultureller Erinnerung
An der Universität herrschte bis zum Beginn des 18. Jahrhunderts das Lateinische als Lehr- und Wissenschaftssprache vor. Verwaltungssprache war seit der Mitte des 16. Jahrhunderts überwiegend Deutsch. Im Universitätsarchiv befinden sich aber auch Dokumente in schwedischer Sprache.
Mit dem Ende des Dreißigjährigen Krieges und dem Westfälischen Frieden wurde Vorpommern mit der Insel Rügen – und damit auch die pommersche Landesuniversität Greifswald – Schwedisch. Für die Aufsicht über die Universität setzte die Regierung in Stockholm einen Kanzler ein. Der war häufig schwedischer Reichsrat und im Hauptamt Chef der zivilen und militärischen Verwaltung Schwedisch-Pommerns. Für die schwedische Kulturpolitik spielte die Greifswalder Universität als Kontaktzone zu den geistigen und wissenschaftlichen Strömungen Deutschlands eine wichtige Rolle – und umgekehrt war es genauso. Während des 18. Jahrhunderts überstieg der Anteil der hier studierenden Schweden häufig den der deutschen Studenten. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts lehrten an der Philosophischen Fakultät mehr schwedische als deutsche Dozenten und Greifswald war als Promotionsort unter den Studenten aus Lund und Uppsala äußerst beliebt. All dies schlägt sich auch in den Akten – bspw. den Promotionsakten des 18. Jahrhunderts aus der Philosophischen Fakultät nieder.