Entzifferungssoftware für alte Handschriften: Transkribus wird READ-COOP (SCE)

Forschung,
v.l.n.r. Andy Stauder (Innsbruck University Innovations GmbH), Günter Mühlberger (Koordinator des READ-Projektes und Leiter des Forschungszentrums Digital Humanities an der Universität Innsbruck), Tilmann Märk (Rektor der Universität Innsbruck), Frank Schütte (Kanzler der Universität Greifswald) – Foto: Universität Innsbruck
v.l.n.r. Andy Stauder (Innsbruck University Innovations GmbH), Günter Mühlberger (Koordinator des READ-Projektes und Leiter des Forschungszentrums Digital Humanities an der Universität Innsbruck), Tilmann Märk (Rektor der Universität Innsbruck), Frank Schütte (Kanzler der Universität Greifswald) – Foto: Universität Innsbruck

Das Greifswalder Universitätsarchiv setzt die automatisierte Erkennung von Handschriften für seine historischen Bestände bereits seit 2016 ein. Damit ist die Universität seit einer sehr frühen Entwicklungsphase am Projekt beteiligt. Seit März 2017 ist die Universität außerdem Member with Memorandum of Understanding im READ-Projekt. Auf Basis dieser Vereinbarung kann die Uni Greifswald nicht nur die Technologie auf der Transkribus-Projektplattform nutzen. Sie beteiligt sich auch an der Entwicklung eigener Handschriftentexterkennungsmodelle.

Derzeit führt das Universitätsarchiv mit mehreren Kooperationspartnern ein von der DFG gefördertes Digitalisierungsprojekt durch. In diesem Projekt werden etwa 250 000 Handschriftenseiten zur Rechtsprechung im südlichen Ostseeraum aus dem 16. bis 20. Jahrhundert digitalisiert, mit Hilfe von Transkribus automatisch als Volltext erschlossen und anschließend online präsentiert.

Die Transkribus-Plattform ist ein selbstlernendes System. Je intensiver sie genutzt wird, desto schneller lernt sie. Seit den ersten Schritten im Jahr 2016 wurde die Fehlerquote bei der Texterkennung von 15 auf drei Prozent gesenkt. Heute gibt es 25 000 registrierte Nutzer. 300 Personen nutzen die Plattform pro Tag. Die Plattform konnte in den letzten Jahren so erfolgreich verbessert werden, da in dem Projekt Historiker, Informatiker, Archivare sowie interessierte Privatpersonen über die Disziplinen hinweg zusammenarbeiten.

„Automatische Handschriftentexterkennung ist nicht nur für die Archive attraktiv. Es bietet auch für die Geisteswissenschaften im Rahmen der Digital Humanities wichtige Möglichkeiten und eröffnet neue methodische Zugänge zu bisher wenig erforschten Handschriften,“ so Dr. Dirk Alvermann, Leiter des Archivs der Universität Greifswald. Er ergänzt: „Man darf davon ausgehen, dass Handschriftentexterkennung in Zukunft zur Schlüsseltechnologie innerhalb der Digitalisierungsbemühungen von Archiven, Sammlungen und Bibliotheken wird.“

Weitere Informationen
Die Pressemitteilung der Universität Innsbruck enthält weitere Informationen über das Transkribus-Projekt und die europäische Genossenschaft READ-COOP (SCE).
Projekt READ
Video-Porträt des Projektes

Das Foto kann für redaktionelle Zwecke im Zusammenhang mit dieser Medieninformation kostenlos unter pressestelleuni-greifswaldde angefordert werden. Bei Veröffentlichung ist der Name des Bildautors zu nennen.


Ansprechpartner an der Universität Greifswald
Dr. Dirk Alvermann
Leiter des Universitätsarchivs
Baderstraße 4/5, 17489 Greifswald
Telefon +49 3834 420 1155
dirk.alvermannuni-greifswaldde

 

Medieninformation


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