Studie zur Niederlassungsbereitschaft der Lehramtsstudierenden im ländlichen Raum
Lehramtsstudierende im ländlichen Raum?
Sehen Lehramtsstudierende Perspektiven im ländlichen Raum? Wie können Lehramtsstudierende für den ländlichen Raum motiviert werden? Antworten auf diese und weitere Fragen liefert eine landesweite Studie der Universität Greifswald.
In Mecklenburg-Vorpommern besteht derzeit ein deutlicher Mangel an Lehrkräften im schulischen Bereich. Dieser Mangel besteht insbesondere in peripheren ländlichen Kreisen wie Vorpommern-Greifswald sowie Mecklenburgische Seenplatte und wird sich in den nächsten Jahren verschärfen. Auch die Ostseezeitung berichtete am 29.09.2018 über den Lehrer*innenmangel in Vorpommern und erwähnte die Greifswalder Studie. Hierbei stellt sich die Frage, durch welche Maßnahmen der Lehrer*innenbedarf gesichert werden kann?
Mit einer Befragung aller Lehramtsstudierenden in M-V sollte exploriert werden, welche Erfahrungen diese Studierenden in M-V bereits mit dem ländlichen Raum gemacht haben, welche Potenziale und Hoffnungen, aber auch Barrieren und Sorgen sie mit dem ländlichen Raum verbinden, welche Präferenzen sie für ländliche Regionen aufweisen und durch welche Maßnahmen sie dazu motiviert werden können, sich im ländlichen Raum M-Vs für Referendariat und anschließende Beschäftigung niederzulassen.
An der Universität Greifswald wurde von der Integrierten Qualitätssicherung ein Fragebogen entwickelt, mit dem Neuland betreten wurde. In Zusammenarbeit mit dem landesweiten Zentrum für Lehrerbildung und Bildungsforschung wurde die Studie durchgeführt.
Rund 1700 Lehramtsstudierende aller Hochschulen M-Vs (Universität Greifswald, Universität Rostock, Hochschule für Musik und Theater Rostock und die Hochschule Neubrandenburg) haben an der Umfrage teilgenommen.
Zentrale Ergebnisse der Studie zeigen auf, dass vor allem gesteigerte Lebensqualität und das Eingehen auf die Tätigkeitswünsche das Lehren im ländlichen Raum attraktiver machen. Außerdem betrachten die Lehramtsstudierenden Übernahmegarantien und Vorverträge von Seiten der Schulen als geeignete Maßnahme. Dies sollte als Chance begriffen werden, da 60% aller Befragten ihre Lehrtätigkeit in M-V aufnehmen würden. Dabei bevorzugen Lehramtsstudierende aus Rostock und Greifswald ländliche Regionen in der Nähe ihres Hochschulstandortes.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Bereitschaft für die Lehrtätigkeit im ländlichen Raum vor allem von zahlreichen und positiven Erfahrungen im ländlichen Raum abhängt. Deshalb sollte den Lehramtsstudierenden der ländliche Raum bereits im Studium durch geeignete Projekte und Veranstaltungen näher gebracht werden.
Für einen tiefergehenden Einblick in die Lehramtsstudie steht der Ergebnisbericht zur Verfügung.
Der Thematik "ländliche Räume" widmet sich seit 2011 das fächerübergreifende Forschungskonsortium Think rural!an der Universität Greifswald.
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