Philipp Schwartz-Forschungsstipendium für Prof. Svitlana Kuznichenko

Urkundenübergabe Forschungsstipendium: Prof. Svitlana Kuznichenko (l.) und Rektorin Prof. Dr. Katharina Riedel (r.), © Jan Meßerschmidt, 2024
Urkundenübergabe Forschungsstipendium: Prof. Svitlana Kuznichenko (l.) und Rektorin Prof. Dr. Katharina Riedel (r.), © Jan Meßerschmidt, 2024

Svitlana Kuznichenko ist Professorin an der Odesa State Environmental University (OSENU) in der Ukraine. Bevor sie Odesa im Mai 2022 verließ, war sie Dekanin der Fakultät für Informatik, Management und Verwaltung an der OSENU. Im Laufe ihrer wissenschaftlichen Karriere hat sie breite Erfahrung auf dem Gebiet der Geoinformationswissenschaft gesammelt und war an diversen nationalen sowie internationalen Projekten beteiligt, die sich mit Umweltbewahrung und ökologischer Sicherheit auseinandersetzten. Ihr Forschungsinteresse gilt räumlicher Modellierung und der Umweltüberwachung mithilfe von Geodaten und Satellitenbildaufnahmen. Prof. Kuznichenkos Fokus liegt insbesondere auf der Integration multikriterieller Entscheidungsmodelle in die Geoinformationswissenschaft und auf der Analyse geoumweltbedingter Risiken. In ihrem aktuellen Forschungsprojekt beschäftigt sie sich mit der Entwicklung eines Ansatzes zur Bewertung des Bodendegradationsrisikos in der Ukraine. Hierbei wird unter anderem der Einfluss militärisch-technogener Faktoren berücksichtigt.

Von August 2022 bis Dezember 2023 arbeitete Prof. Kuznichenko an dem Projekt OPENSPACES mit, das vom Institut für Geographie und Geologie und dem Interdisziplinären Forschungszentrums Ostseeraum (IFZO) an der Universität Greifswald durchgeführt wurde. Das Projekt war Teil des Programms Ukraine Digital und wurde vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) finanziert, um die Lehre an ukrainischen Universitäten während des derzeitigen Krieges zu unterstützen.

Prof. Svitlana Kuznichenko bedankte sich bei der Wissenschaftsgemeinschaft an der Universität Greifswald: „Es ist mir eine große Ehre, für die nächsten zwei Jahre Teil dieses vibranten Forschungsumfelds bleiben zu dürfen. Ohne das Vertrauen und die beispiellose Unterstützung, die ich an der Universität Greifswald erfahren habe, hätte ich das Privileg und die Möglichkeit, mithilfe des Philipp Schwartz-Stipendiums der Alexander von Humboldt-Stiftung an einem neuen Projekt zu arbeiten, nicht erhalten. Ich hoffe, meine Forschung wird nicht nur praktische Ergebnisse hervorbringen, die der Ukraine nutzen, sondern auch unsere Wissenschaftsbeziehungen, den Frieden und das gegenseitige Verständnis zwischen uns stärken.“

Prof. Sebastian van der Linden ist Mentor der Philipp Schwartz-Stipendiatin und Leiter der Arbeitsgruppe Fernerkundung und Geoinformationsverarbeitung. Er stuft das Forschungsprojekt als hochgradig relevant und in Anbetracht der erheblichen Degradation durch Militärhandlungen dringend notwendig ein, um eine wissenschaftliche Grundlage herzustellen, auf der die landwirtschaftliche Produktion in der Ukraine auf sichere Weise wiederaufgenommen werden kann.

Prof. Kuznichenko ist die dritte Forscher*in, der ein Philipp Schwartz-Stipendium für ein Projekt an der Universität Greifswald verliehen wird. Ihre Vorgänger*innen kamen aus Belarus und der Ukraine. Für Rektorin Prof. Dr. Katharina Riedel ist die Stipendiumsauszeichnung ein Zeichen für das Engagement, mit dem die Universität Greifswald ukrainische Wissenschaftler*innen durch erfolgreiche Bewerbungen bei verschiedenen Fördereinrichtungen wie dem DAAD und dem EU-Programm MSCA4Ukraine unterstützt. „Die Universität setzt sich für die Unterstützung gefährdeter Forschender ungeachtet ihrer Herkunft ein, und in einem weiteren Sinne für die Verteidigung der wissenschaftlichen Freiheit und Demokratie.“

Die Universität Greifswald ist seit 2021 Mitglied des Netzwerks Scholars at Risk (SAR) und hat sich zum Ziel gesetzt, in Greifswald und Umgebung gefährdete Wissenschaftler*innen ungeachtet ihrer Herkunft zu unterstützen. Das SAR-Netzwerk umspannt mehr als 500 akademische Einrichtungen aus der ganzen Welt, die zusammenarbeiten, um gefährdete Wissenschaftler*innen zu schützen und zu unterstützen und die Freiheit der Wissenschaft zu fördern.

Die Philipp Schwartz-Initiative wurde von der Alexander von Humboldt-Stiftung und dem Auswärtigen Amt ins Leben gerufen. Sie ermöglicht es Universitäten, Fachhochschulen und unabhängigen Forschungseinrichtungen, bedrohte Wissenschaftler*innen durch Stipendien für Forschungsaufenthalte in Deutschland zu unterstützen. Seit 2015 wurden durch die Phillip Schwartz-Initiative über 450 Wissenschaftler*innen und Akademiker*innen als Fellows an deutschen Forschungseinrichtungen angenommen.

Weitere Informationen
Das Foto kann für redaktionelle Zwecke im Zusammenhang mit dieser Medieninformation kostenlos unter pressestelleuni-greifswaldde angefordert werden. Bei Veröffentlichung ist der Name der Bildautorin bzw. des Bildautors zu nennen.

Ansprechpartner*innen an der Universität Greifswald
Frau Dr. Hasmik Hunanyan
Leiterin International Office
Domstraße 8, 17489 Greifswald
Telefon +49 3834 420 1117
hasmik.hunanyanuni-greifswaldde
www.uni-greifswald.de/international

Prof. Dr. Sebastian van der Linden
Leiter der Arbeitsgruppe Fernerkundung und Geoinformationsverarbeitung
Institut für Geographie und Geologie
Telefon +49 3834 420 4500
sebastian.lindenuni-greifswaldde


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