Wissenschaftliche Studie zur Aufarbeitung sexuellen Missbrauchs in der Kirche unter Beteiligung eines Greifswalder Forschungsteams

Forschung

Die Studie ist auf zweieinhalb Jahre angelegt. Mit ihr soll das quantitative Ausmaß des durch Kleriker an Kindern, Jugendlichen und Schutzbedürftigen begangenen sexuellen Missbrauchs im Zeitraum von 1946 bis 2022 weiter aufgeklärt werden. Ebenso widmet sich die Studie den Folgen des Missbrauchs für die Betroffenen. Bislang liegen dazu nur wenige systematische Untersuchungen vor. Auch der administrative Umgang mit Beschuldigten und Betroffenen wird untersucht. Geplant sind die Analyse von Einzelfällen, die Feststellung von Verantwortlichkeiten und etwaigem Fehlverhalten von Führungspersonal der Erzdiözese, die Identifikation begünstigender struktureller Einflussfaktoren für sexuellen Missbrauch sowie die Bewertung der Möglichkeiten zur Prävention und Intervention im Erzbistum Bamberg.

Die Untersuchung sieht zwei prinzipielle methodische Zugänge vor, nämlich die Auswertung von Akten und Dokumenten aus dem gesamten Datenbestand der Erzdiözese Bamberg sowie die Durchführung leitfadengestützter, problemzentrierter Interviews mit Betroffenen und Zeitzeugen, insbesondere kirchlichen Funktionsträgern. Alternativ soll hierzu für Betroffene die Möglichkeit der Teilnahme an einer schriftlichen Befragung bestehen. Prof. Dr. Harrendorf wird mit seinem Team die Aktenanalysen durchführen, bei denen es speziell auf kriminologischen und strafrechtlichen Sachverstand ankommt, die Interviews werden in Berlin geführt. Dem Forschungsteam wird von der Erzdiözese Bamberg der unmittelbare Zugang zu allen relevanten Unterlagen gewährt.

Weitere Informationen
Studie zur Aufarbeitung sexuellen Missbrauchs startet (erzbistum-bamberg.de)

Ansprechpartner an der Universität Greifswald
Prof. Dr. Stefan Harrendorf
Lehrstuhl für Kriminologie, Strafrecht, Strafprozessrecht und vergleichende Strafrechtswissenschaften
Rechts- und Staatswissenschaftliche Fakultät
Ernst-Lohmeyer-Platz 1, 17489 Greifswald
Telefon +49 3834 420 2137
stefan.harrendorfuni-greifswaldde

Researchgate: www.researchgate.net/profile/Stefan-Harrendorf
LinkedIn: www.linkedin.com/in/stefan-harrendorf-29427848/
Google Scholar: scholar.google.de/citations?user=NPReAssAAAAJ&hl=de

 

Medieninformation


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