Wie beeinflusst elektrischer Strom das Gehirn?

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Prof. Dr. Agnes Flöel © UMG, 2018
Prof. Dr. Agnes Flöel © UMG, 2018

Im Zentrum der Forschung steht der Einsatz von Elektroden, die auf die Kopfhaut aufgesetzt werden. Diese stimulieren das Gehirn durch Gleichstrom, der durch die Schädeldecke hindurchfließt. Die Sti­mu­lation soll in der Zukunft helfen, Bereiche des Gehirns zu reaktivieren, die geschädigt wurden, oder durch eine Krank­heit nicht mehr optimal zusammenarbeiten. Diese transkranielle Gleichstromstimulation (engl. Transcranial direct current stimulation, tDCS) erfordert keinen operativen Eingriff und ist schmerzfrei. Die Forschungs­grup­pe „Modulation neuronaler Netzwerke für Lernen und Gedächtnis durch transkranielle Gleichstrom­sti­mu­lation: Systematische Unter­suchung über die menschliche Lebensspanne - MemoSlap“ startet im Januar 2023.

„In dem geplanten Pro­jekt soll die Elektrostimulation systematisch weiterentwickelt werden, zunächst bei gesunden Personen“, sagt Professorin Agnes Flöel: „Dies wird es uns in Zukunft erlauben Gehirnnetz­werke von Patient*innen mit Funktionsstörungen nach Schlaganfall, Demenz, Depression oder Schizophre­nie gezielt und optimiert an die Bedürfnisse einzelner Patient*innen positiv zu beeinflussen.“ Prof. Flöel leitet die Klinik für Neurologie an der Greifswalder Universitätsmedizin und ist die Sprecherin der Forschungs­grup­pe. Der stellvertretende Sprecher Prof. Marcus Meinzer ergänzt, dass an der Entwicklung des For­schungs­programms elf Wissenschaftler*innen aus Greifswald, Berlin, Dortmund, Dresden, Essen, Leipzig und Kopenhagen (Dänemark) beteiligt waren.

Auch der Dekan der Universitätsmedizin, Prof. Karlhans Endlich, und Prof. Gerald Kerth, Dekan der Mathe­matisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät, freuen sich über den Erfolg für Greifswald: „Die Forschungs­grup­pe wird ein Kernanliegen der Unimedizin, die Individualisierte Medizin, nachhaltig stärken“, ist Prof. End­lich sicher, „wir unterstützen das Projekt umfänglich“.

„Forschungsgruppen ermöglichen Wissenschaftler*innen, sich aktuellen und drängen­den Fragen ihrer Fach­­gebiete zu widmen und innovative Arbeitsrichtungen zu etablieren. Gleichzeitig sind sie Sprungbretter für eine attraktive, anspruchsvolle Laufbahn in Wissenschaft und Wirtschaft“, erläutert die Rektorin der Uni­versität, Professorin Katharina Riedel. Außer Promotions- und Postdoc-Stellen sowie Geld, um deren For­schungs­vorhaben durchzuführen, werden der Forschungsgruppe auch Mittel für Ta­gungs­reisen, Besuche von Gastwissenschaftler*innen und fachübergreifende Kurse bereitgestellt. Die maximale Förderdauer die­ser Forschungsgruppen beträgt zweimal vier Jahre.

Ansprechpartner*innen
Prof. Dr. med. Agnes Flöel
Klinik und Poliklinik für Neurologie
Ferdinand-Sauerbruch-Straße, 17475 Greifswald
Telefon +49 3834  86 6015
agnes.floeelmed.uni-greifswaldde
 

Christian Arns
Pressesprecher
Walther-Rathenau-Straße 46, 17475 Greifswald
Telefon +49 3834 86 5288
christian.arns@med.uni-greifswald .de
www.medizin.uni-greifswald.de
Instagram/Twitter @UMGreifswald

 

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