Prof. Michael Hecker war von 1986 bis 2014 Professor für Mikrobiologie in Greifswald und von 1990 bis 1994 Dekan der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät. Von 1990 bis 2013 war er Direktor des Instituts für Mikrobiologie. Unmittelbar nach 1990 suchte er die intensive Zusammenarbeit und den Austausch mit Mikrobiologinnen und Mikrobiologen aus Deutschland und Europa, um die durch die langjährige Isolation vor dem Umbruch in Ostdeutschland international abgehängten Lebenswissenschaften in Greifswald an westeuropäische Standards heranzuführen.
Darauf ging der Dekan der Fakultät für Biologie und Psychologie, Prof. Rolf Daniel, in seiner Laudatio ausführlich ein. Er hob das nach den großen Umbrüchen zu Beginn der 1990er Jahre beginnende neue und gute Miteinander von Ost und West hervor, in dem die Universitäten Greifswald und Göttingen eine Schlüsselrolle spielten. Schon sehr früh waren Michael Hecker und der ehemalige Rektor Prof. Gerhard Gottschalk aus Göttingen wesentlich an der Etablierung eines großen, durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) finanzierten Netzwerks zur Mikrobengenomik beteiligt. Das Netzwerk stellte seine Plattform Genomik und Proteomik den beteiligten 50 deutschen mikrobiologischen Arbeitsgruppen zur Verfügung. In Greifswald entstand in der Zeit zudem eines der am besten ausgestatteten Zentren für mikrobielle Proteomik in Europa. Im Ergebnis konnten zahlreiche Arbeiten gemeinsam publiziert werden. Das 2013 gegründete Norddeutsche Zentrum für Mikrobielle Genomforschung ging ebenso auf die Greifswalder und Göttinger Mikrobiologen zurück.
Ein Höhepunkt dieser Entwicklung war die Auszeichnung mit dem Norddeutschen Wissenschaftspreis im Jahr 2013. Zudem wurde Michael Hecker im Jahr 2009 korrespondierendes Mitglied der Göttinger Akademie der Wissenschaften.
Michael Hecker hat mit neu berufenen Professoren der Medizinischen Fakultät wie Prof. Heyo Kroemer und vielen anderen gemeinsam fakultätsübergreifende Forschungskooperationen etabliert, wie beispielsweise mit der Gründung des Interfakultären Instituts für Genetik und Funktionelle Genomforschung, in dem seitdem zahlreiche interfakultäre Projekte von Greifswalder Mediziner*innen und Naturwissenschaftler*innen gemeinsam bearbeitet werden und das damit eine wichtige Brücke zwischen beiden Fakultäten bildet. Sichtbar ist diese exzellente Kooperation von Medizin und Naturwissenschaften beispielsweise am Center for Functional Genomics of Microbes (C_FunGene) am Berthold-Beitz-Platz, in dem Arbeitsgruppen beider Fakultäten gemeinsam forschen.
Mit der Ehrendoktorwürde wurde Prof. Michael Hecker auch für seinen zielgerichteten Ost-West-Dialog gewürdigt, mit dem er den wissenschaftlichen Anschluss seiner Forschung an international übliche Standards vorantrieb und ein ganz anderes Bild vom Miteinander von Ost und West vermittelt, als es sich medial oft darstellt.
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