Forschungsnetzwerk untersucht die Auswirkungen des Krieges auf die ukrainische Gesellschaft

Forschung
Mitglieder des Forschungsprojektes, © Roman Dubasevych
Mitglieder des Forschungsprojektes, © Roman Dubasevych

Der russische Überfall auf die Ukraine im Februar 2022 erschüttert die europäische Nachkriegsordnung und stellt Europa vor eine neue Herausforderung, die Konfliktlinien sind die gleichen wie im Krieg von 2014. Die vielen Opfer und die verheerenden Schäden, die diesen Krieg kennzeichnen, verlangen nach einer wissenschaftlichen Aufarbeitung, die jetzt beginnen muss. Neben dem unsäglichen menschlichen Leid und der Zerstörung von Wohnraum, Infrastruktur und Wirtschaft birgt die russische Invasion auch enorme Risiken und gesellschaftliche Herausforderungen. Die größte Herausforderung besteht in einer extremen Polarisierung und Emotionalisierung des öffentlichen und akademischen Diskurses, die den Kampf für Demokratisierung und Freiheit zu untergraben droht, für den die Ukrainer in Form der „europäischen Werte“ kämpfen. Durch die Aufarbeitung der komplexen Verstrickung mit den ehemaligen Imperialmächten in Ost und West sowie der Eskalationsmechanismen hofft das Projekt, die oft beschworene ukrainische Subjektivität sichtbar zu machen.

In methodischer und institutioneller Hinsicht zielt das Forschungsprojekt auf Pluralisierung, Vernetzung und damit auf die Festigung der Ukrainistik in Deutschland und im Ausland. Von besonderem Interesse für die Projektbeteiligten sind die kritischen Perspektiven auf das Zusammenspiel von Nation Building und Ukrainistik sowie die Versuche ihrer „Disziplinierung“ und Instrumentalisierung, insbesondere in Kriegszeiten.

UNDIPUS wurde von Juniorprofessor Dr. Roman Dubasevych konzipiert und wird von Dr. Olga Plakhotnik geleitet. Mit einer Reihe von wissenschaftlichen Veranstaltungen – wie Workshops, Konferenzen und Ausstellungen – sowie gemeinsamen Publikationen sollen die wichtigsten Forschungsinitiativen zur Ukraine in Deutschland gebündelt und die Ukrainistik als „kleine Disziplin“ im In- und Ausland sicht- und hörbar gemacht werden – sowohl als eigenständige Disziplin als auch als Teil der Osteuropastudien. Damit will die UNDIPUS-Initiative den dringenden Bedarf an Expertise zur Ukraine in Deutschland decken und so zu einer effektiveren Friedensarbeit beitragen.

Weitere Informationen
Projekt-Website

Ansprechpartner*innen an der Universität Greifswald 

JProf. Dr. Roman Dubasevych
Institut für Slawistik
Lehrstuhl für Ukrainische Kulturwissenschaft
Ernst-Lohmeyer-Platz 3, Raum E.62
Telefon +49 3834 420 3233
roman.dubasevychuni-greifswaldde

Dr. Olga Plakhotnik
Institut für Slawistik
Lehrstuhl für Ukrainische Kulturwissenschaft
Ernst-Lohmeyer-Platz 3, Raum E. 46
olga.plakhotnikuni-greifswaldde

Dr. Martin Henzelmann
Institut für Slawistik
Lehrstuhl für Ukrainische Kulturwissenschaft
Ernst-Lohmeyer-Platz 3, Raum E.49
martin.henzelmannuni-greifswaldde

 

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