Deutsches Zentrum für Kinder- und Jugendgesundheit startet als neues Deutsches Zentrum der Gesundheitsforschung in die Aufbauphase

Forschung
Sprecherrinnen und Sprecher der ausgewählten DZKJ Partnerstandorte
Sprecherrinnen und Sprecher der ausgewählten DZKJ Partnerstandorte (von links nach rechts): Klaus-Michael Debatin (Ulm und Stellvertretender Sprecher DZKJ), Neeltje van den Berg (Greifswald/Rostock), Antje Körner (Leipzig/Dresden), Christoph Klein (München), Ania Muntau (Hamburg), Marcus Mall (Berlin), Jutta Gärtner (Göttingen und Sprecherin DZKJ). © UMG / Simone Schröder

Kindheit und Jugend sind zentrale Entwicklungsphasen, in denen die grundlegenden Weichen für eine lebenslange Gesundheit gestellt werden. Um in dieser Zeit die bestmögliche Krankheitserkennung und Behandlung sowie eine umfassende Versorgung nach dem neuesten Stand der Forschung zu gewährleisten, ist ein weiteres Deutsches Zentrum der Gesundheitsforschung ins Leben gerufen worden.

Das künftige Deutsche Zentrum für Kinder- und Jugendgesundheit (DZKJ) bündelt die fachliche Kompetenz von Universitätskliniken und Universitäten an sieben Partnerstandorten: Berlin, Göttingen, Greifswald/Rostock, Hamburg, Leipzig/Dresden, München und Ulm. Expert*innen aus verschiedenen Forschungsgebieten arbeiten hier themenübergreifend zusammen. Neben den Universitätskliniken und Universitäten sind ebenso außeruniversitäre Forschungseinrichtungen wie Max-Planck-Institute, Fraunhofer-Institut, Helmholtz- und Leibniz-Zentren beteiligt. Die zweijährige Aufbauphase wird mit insgesamt 30 Millionen Euro vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert. Daran soll sich eine langfristige institutionelle Förderung anschließen.

Prof. Dr. Jutta Gärtner, Göttingen, Sprecherin des DZKJ erklärt die Mission des neuen Zentrums: „Die Kinder- und Jugendmedizin umfasst das gesamte komplexe Spektrum von Erkrankungen des sich entwickelnden Organismus. Organübergreifende Krankheitsmechanismen und Behandlungsansätze spielen dabei eine ganz zentrale Rolle. Durch die enge Zusammenarbeit der Expertinnen und Experten im DZKJ kommen die neuesten Forschungsergebnisse direkt und zeitnah den jungen Patientinnen und Patienten zu Gute.“

Die interdisziplinäre Forschung umfasst ein breites Spektrum von seltenen genetischen Erkrankungen, Immunität, Entzündung, Infektion, Entwicklung des Zentralen Nervensystems und neurologische Erkrankungen, Adipositas, frühe Determinanten von Gesundheit und Krankheit, psychosoziale und mentale Gesundheit bis zur Community Medicine. Standortübergreifend werden Plattformen zu Klinischen Studien, Forschungsdatenmanagement und neuen biotechnologischen Methoden, zum Beispiel Omics-Technologien, Gen- und Zelltherapien, etabliert. Eine gemeinsame Plattform wird die Zusammenarbeit mit dem sich ebenfalls im Aufbau befindlichen Deutschen Zentrum für Psychische Gesundheit (DZPG) fördern. Der Aufbau einer DZKJ-weiten Patient*innen- und Probandenkohorte sowie die Vorbereitung gemeinsamer klinischer Studien und Biobanken sind wichtige Querschnittsaktivitäten. Von besonderer Bedeutung ist die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses. Im Rahmen einer übergreifenden DZKJ-Akademie werden spezielle Weiterbildungs- und Mentoring-Programme entwickelt werden.

Kinder und Jugendliche sowie ihre Eltern werden von Anfang an in die Forschungsaktivitäten und in die Organisation des Zentrums einbezogen. Ein besonderer Schwerpunkt ist dabei, Patient*innen zu befähigen, sich direkt in die Planung und Durchführung von Forschungsprojekten einzubringen. Elternvertreterin Anja Bratke und Patient*innenvertreter Stephan Kruip sagen dazu: „Wir sehen die Chance, dass sowohl die Forschungsprojekte, als auch die betroffenen Kinder und ihre Eltern von dieser neuen Art der Patient*innenbeteiligung profitieren. Kinder und Jugendliche sind oft schon kleine Expert*innen, was ihre eigene Erkrankung angeht. Sie und ihre Eltern im neugegründeten DZKJ auf so innovative Weise einzubeziehen, ist ein großer Schritt zur Stärkung der Patient*innenrechte“.

Das DZKJ wird durch interdisziplinäre und innovative Forschung einen wichtigen Beitrag zur internationalen Spitzenforschung im Bereich der Kinder- und Jugendmedizin leisten. Ziel ist es, Kindern und Jugendlichen in Deutschland in allen Phasen ihrer Entwicklung eine optimale, dem aktuellen Stand der Forschung entsprechende Krankheitserkennung und -behandlung zu gewährleisten.

Der Standort Greifswald/Rostock wird zusätzlich vom Land Mecklenburg-Vorpommern gefördert. Die Forschung fokussiert insbesondere die Community Medicine, Mental Health und Epidemiologie. Diese Themen bilden eine hervorragende Basis für gemeinsame Projekte mit einem hohen Grad an Anschlussfähigkeit an andere Forschungsbereiche innerhalb des DZKJ. Prof. Neeltje van den Berg vom Institut für Community Medicine der Universitätsmedizin Greifswald und Sprecherin des Doppelstandortes freut sich über die vielfältigen neuen Kooperationsmöglichkeiten und betont: „Als Standort des Deutschen Zentrums für Kinder- und Jugendgesundheit können wir unsere Schwerpunkte und Kompetenzen im Bereich Community Medicine konstruktiv einbringen und mit den anderen Standorten Forschungskooperationen etablieren. Dadurch kann die Versorgung und Prävention im Bereich der Kinder- und Jugendgesundheit maßgeblich weiterentwickelt und vorangebracht werden.“

Kontakte

Pressesprecher UMG
Christian Arns
Telefon +49 3834 86 5288
christian.arnsmed.uni-greifswaldde
www.medizin.uni-greifswald.de 

Pressesprecher UMR
Stefan Menzel
Telefon +49 151 17168553
stefan.menzelmed.uni-rostockde
www.med.uni-rostock.de 

 

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