Im Fokus stehen häufige, altersbedingte Krankheiten und deren Versorgung in ländlichen Regionen

Forschung
Prof. Dr. Agnes Flöel © Magnus Schult, 2018
Prof. Dr. Agnes Flöel © Magnus Schult, 2018

Die DFG möchte mit dem 2018 ins Leben gerufenen Forschungs- und Weiterbildungsprogramm dem dro­hen­den Mangel an forschenden Ärzten in Deutschland nachhaltig begegnen.

„Der Zuschlag ist ein weiterer großer Erfolg für die Unimedizin Greifswald“, betont der Wissenschaftliche Vorstand, Prof. Karlhans Endlich. „Das Konzept des Programms verknüpft drängende wissenschaftliche, klinische und gesellschaftliche Herausforderungen, unter anderem die Verbesserung der Prävention und Behandlung von Volkskrankheiten, mit der nachhaltigen Umsetzung von dualen akademischen und klinischen Qualifizierungsmaßnahmen für Ärztinnen und Ärzte. Das CSP wird ein sehr wichtiger Bestandteil der Dachstruktur und Netzwerkplattform ‚YoungUMG‘ für die Ausbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses sein.“

Motivation durch bessere Forschungsbedingungen

„Gemeinsam mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus den klinischen Abteilungen der Kar­dio­lo­gie und Onkologie sowie den Instituten für Medizinische Biochemie und Molekularbiologie, Bioinformatik und Community Medicine stehen häufige, altersbedingte Krankheiten sowohl in der Forschung als auch in der Patientenversorgung im Fokus des Greifswalder Clinician Scientist-Programm“, erläuterte Prof. Agnes Flöel: „Im Greifswalder Programm geht es dabei vor allem um Erkrankungen des Herzens und des Kno­chenmarks oder um Muskelschwund und Demenz. Dabei werden die vier Greifswalder Forschungs­schwer­punkte Community Medicine, Molecular Medicine, Individualized Medicine und Digital Health einge­bunden.“

Die CSP-Stipendiat*innen erwerben Kenntnisse in der Anwendung modernster wissen­schaftlicher Labortechniken und klinischer Studienmethoden sowie in der medizinischen Informations­ver­arbeitung. Neben der Entwicklung neuartiger therapeutischer Ansätze werden auch alternative Versor­gungs­möglichkeiten in ländlichen Räumen erforscht.

„Wir möchten dem wissenschaftlichen Nachwuchs eine wettbewerbsfähige Forschungsausbildung und klinische Fähigkeiten vermitteln, die den höchsten internationalen Maßstäben entsprechen. Optimale und familienfreundlichere Bedingungen in der Forschung durch eine bessere zeitliche Vereinbarung bei gleichzeitiger hochwertiger fachärztlicher Weiterbildung können so ein Engagement junger Frauen und Männer für die Wissenschaft attraktiver machen.“

Hintergrund Clinician Scientist-Programme

Das Clinician Scientist-Programm wurde spezifisch für die Phase der Facharztweiterbildung entwickelt. Im Vordergrund der Clinician Scientist-Programme steht die zeitliche Vereinbarkeit einer wissenschaftlichen Qua­lifikation mit der Facharztweiterbildung. Kernelement des Weiterbildungsprogramms ist die geschützte Zeit für Forschung, die mindestens 40 bis 50 Prozent des dreijährigen Clinician Scientist-Programms betra­gen muss. Durch geschützte Forschungseinheiten wird den teilnehmenden Ärztinnen und Ärzten ermög­licht, dass sie im Einklang mit der Facharztausbildung einer eigenen, qualitativ hochwertigen Forschungstä­tig­keit nachgehen können. Durch Eltern- und Erziehungszeiten verlängert sich das Programm und durch Teil­zeitregelungen können die Vereinbarkeit der Weiterbildung mit der Wahrnehmung der Aufgaben in der Familie verbessert werden.

Die einzelnen Programme werden von international anerkannten Expertenteams geleitet und sind in ihrer thematischen Ausrichtung eng an die Forschungsschwerpunkte der jeweiligen Medizinischen Fakultät an­ge­lehnt. Durch die erste und zweite Ausschreibung werden nun an insgesamt 22 Medizinischen Fakultäten mehr als 400 forschungsaktive Ärztinnen und Ärzte im Rahmen der Clinician Scientist-Programme durch die DFG gefördert.

Weitere Informationen
www.dfg.de/download/pdf/dfg_im_profil/geschaeftsstelle/publikationen/stellungnahmen_papiere/2015/empfehlungen_clinician_scientists_0415.pdf 

Ansprechpartnerin an der UMG
Klinik und Poliklinik für Neurologie
Direktorin: Prof. Dr. med. Agnes Flöel
Telefon +49 3834 86 6015
agnes.floeelmed.uni-greifswaldde
https://www2.medizin.uni-greifswald.de/neurolog/forschung/ag-kognitive-neurologie/ 

Quelle
Medieninformation der Universitätsmedizin Greifswald vom 13.07.2022

Universitätsmedizin Greifswald
Pressesprecher: Christian Arns
Leiter der Stabsstelle Kommunikation und Marketing
Walther-Rathenau-Straße 46, 17475 Greifswald
Tel: +49 3834 86 5288
christian.arnsmed.uni-greifswaldde
 

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