Periphere ländliche Räume („remote areas“) sind in der Regel geprägt von einer vergleichsweise geringen Bevölkerungsdichte, einer verhältnismäßig geringen Infrastruktur und einer ländlichen Lebensweise, die sich z.B. in der Erwerbstätigkeit und Mobilität äußert. Obwohl auch periphere ländliche Räume positive Entwicklungen (wie z.B. die touristische Erschließung) verzeichnen und zweifelsohne großes Funktionspotential haben, sind in letzter Zeit die Herausforderungen, die sich aus dem Anspruch einer flächendeckenden Bereitstellung von Leistungen der Daseinsvorsorge für eine geringe Bevölkerung ergeben, in den Fokus verschiedener Disziplinen getreten.
Die Problemstellung ergibt sich aus der dünnen Bevölkerungsdichte, der geringen Attraktivität des peripheren Raumes für mögliche Leistungsanbieter sowie der Distanz zu den urbanen Zentren.
So ist beispielsweise die Gewährleistung von medizinischen Dienstleistungen (z.B. ärztliche und psychotherapeutische Versorgung, Krankenhaus der Grundversorgung), kirchlicher Versorgung, Schulen, Sicherheit und (Rechtsextremismus-) Prävention (z.B. Polizei, Jugendhilfe, Jugendarbeit), Telekommunikationsdiensten, Strom, Wasser, Verkehrswege und öffentlichem Nahverkehr abhängig von der Bevölkerung im Einzugsbereich des Leistungsanbieters.
Da bestimmte Maximaldistanzen nicht überschritten werden können und die meisten Dienstleister der Daseinsvorsorge fixkostenintensiv sind, impliziert eine geringe Bevölkerungsdichte, dass diese Gebiete tendenziell schlechter versorgt sind als Zentren. Hinzu kommen der Rückzug öffentlicher Strukturen aus der Fläche sowie eine Betrachtung ländlicher Räume mit städtischen Standards. Die Mitversorgung der peripheren ländlichen Räume von den urbanen Zentren aus scheitert häufig an der geringen Erreichbarkeit zentralisierter Dienstleistungen.
Die skizzierten besonderen Herausforderungen ländlicher Räume verlangen in der wissenschaftlichen Bearbeitung ein hohes Maß an Interdisziplinarität, welche über das Forschungskonsortium aufgenommen und verarbeitet werden kann.
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