In den letzten Jahrzehnten beschäftigt sich die Sprachwissenschaft immer mehr mit der Untersuchung von Sprache in ihrer konkreten Anwendung: „Gespräche“, „Texte“, „Diskurse“ sind die Stichwörter. Zugleich nimmt die Kommunikationswissenschaft verstärkt auch die interpersonale Kommunikation in den Blick, um sie beispielsweise im Rahmen von Organisationen und im Zusammenspiel mit der massenmedialen und der Online-Kommunikation zu untersuchen.
Die Idee
Die Idee des Masterstudiengangs Sprache und Kommunikation ist es, diese neueren wissenschaftlichen Entwicklungen aufzugreifen und auch in der Lehre eine interdisziplinäre Verbindung zwischen Sprach- und Kommunikationswissenschaft herzustellen. Dieser innovative Zugang erfasst – erstmals in einem eigenen Studiengang – die Sprachverwendung als kommunikativen Akt in ihren vielfältigen Facetten, ihren Möglichkeiten und Wirkungen.
Das Ziel
Der Studiengang vermittelt ein breites Spektrum an Fähigkeiten und Kompetenzen:
- Handhabung interdisziplinär verschränkter Methoden wie Inhaltsanalyse, Gesprächsanalyse, Bedeutungsanalyse und Diskursanalyse
- Beobachtung, Steuerung und Organisation von kommunikativen Prozessen in der sozialen Interaktion
- Reflexion von Sprache und Medien im Rahmen öffentlicher Kommunikation
- Anwendung von Kriterien der Sprachbewertung
- Beurteilung von Sprache und Kommunikation hinsichtlich Verstehen und Verständlichkeit.
Die Absolventinnen und Absolventen diese Studiengangs sind in der Lage, Sprache und Kommunikation in ihren unterschiedlichen Ausprägungen in Institutionen und in der Öffentlichkeit kompetent zu analysieren und zu beschreiben, kritisch zu reflektieren und zielgerichtet zu organisieren.
Das Studium
Die Ausbildung erfolgt über vier Semester hinweg in Vorlesungen, Seminaren, Kolloquien, aber auch in Team- und Projektstudien und praxisbezogenen Übungen. Es kann ein Schwerpunkt in der Sprachwissenschaft oder in der Kommunikationswissenschaft gesetzt werden. Aus dem Lehrangebot werden im Kernbereich (fachspezifische Inhalte je nach Schwerpunkt) fünf Module obligatorisch studiert.
Folgende Module werden regelmäßig angeboten:
- Geschichtliche Grundlagen des heutigen Deutschen
- Grammatik und Pragmatik gesprochener und geschriebener Sprache
- Binnendifferenzierung des heutigen Deutschen
- Sprache und soziale Interaktion
- Verstehen und Verständlichkeit/Grundlagen der Sprachbewertung
- Theorien und Methoden der Kommunikationswissenschaft
- Medienorganisation, Mediennutzung und Medienwirkung
- Berufsfeldorientierung, Kommunikations- und Rhetoriktraining
Darüber hinaus bietet der Ergänzungsbereich die Möglichkeit, eine weitere Fremdsprache (Englisch wird vorausgesetzt) zu lernen und individuellen Interessen im Rahmen des Lehrangebots der Philosophischen Fakultät nachzugehen.
Berufsqualifikation
Mit dem Studiengang Sprache und Kommunikation eröffnen sich vielfältige Berufsfelder in der Praxis wie in der Forschung. Absolvent*innen dieses Studienganges sind in den folgenden Bereichen tätig:
- In der Öffentlichkeitsarbeit (PR) in Unternehmen und Institutionen,
- in der Sprachberatung und im Kommunikationstraining in Unternehmen und Politik,
- in Kommunikations- und Medientraining für Parteien, Verbände und zivilgesellschaftliche Akteure (NGOs),
- in publizistischer Tätigkeit im politischen Journalismus und der Medienberichterstattung,
- in der Forschung zur Mediennutzung und Medienwirkung,
- in der Forschung zur anwendungsbezogenen Sprachwissenschaft und der interpersonalen Kommunikation.